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Stiller Helden mit
Gottesdienst gedacht

Marienschüler erinnern an die Befreiung Auschwitz


Schildesche (ik). »Können wir uns noch in die Augen sehen, wenn wir hier nicht das tun, was uns möglich ist?« fragte Maria Pfürtner im Jahre 1944. Maria Pfürtner war eine mutige Frau: Unter dem Regime der Nationalsozialisten verhalf sie vielen Juden zur Flucht vor der Grausamkeit und riskierte dabei selbst ihr Leben. Ihr und vieler anderer mutiger Menschen gedachten die Schüler der Marienschule mit einem Gottesdienst in der St. Jodokus-Kirche am Klosterplatz. Das Thema der Veranstaltung war »Stille Helden«, denn obwohl diese Menschen mutige und große Taten vollbrachten, kennt man heute kaum noch ihre Namen.
»Wir veranstalten diesen Gottesdienst nun schon seit 1977 einmal im Jahr«, sagte Manfred Seweko, Lehrer an der Marienschule. »Die Schüler erarbeiten die Inhalte selbst und sind maßgeblich an der Durchführung beteiligt.« In diesem Jahr wurden vor allem Biographien der »stillen Helden« vorgelesen, das Vokalensemble der Marienschule trug einige besinnliche Lieder vor.
Hintergrund der Veranstaltung war der Gedenktag zur Befreiung der Juden aus dem Konzentrationslager Auschwitz, der jedes Jahr am 27. Januar begangen wird. »Dieser Gottesdienst ist sowohl religiöses Gedenken als auch als Appell zu sehen: Die Menschen sollen Gesicht zeigen gegen die aktuellen Ereignisse und die rechte Ideologie«, erklärte Manfred Seweko.

Artikel vom 29.01.2007