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Ein Titan
im Dienst
der Truppe

Kapitän Kehrmann

Kaiserau (WB/o.k.). Für TBV-Manager Fynn Holpert muss die morgendliche Zeitungslektüre ein Graus sein. Vor allem »seine« Spieler füllen derzeitig das Ärztebulletin.

Aber die Lemgoer Nationalspieler können Entwarnung in die Heimat morsen. Denn nicht nur Markus Baur (Wadenzerrung), sondern auch Florian Kehrmann (Knieprellung) geht davon aus, heute in der ausverkauften Kölnarena spielen zu können.
Florian Kehrmann gab sich gestern in Kaiserau vor dem Umzug nach Wiehl optimistisch: »Gehen bereitet mir keine Probleme. Nur beim Treppensteigen zwickt es noch ein bisschen.« Doch das sollte durch einen Adrenalinschub im vierten WM-Tollhaus (nach Berlin, Halle und Dortmund) überdeckt werden. Der Lemgoer Rechtsaußen galt vor der WM als einziger Weltklassemann im Team. Doch während sich seine Kollegen steigerten, sucht der Mann mit der Titanplatte in der Hand noch nach seiner goldenen Form.
Doch das ist für ihn momentan nicht das Wichtigste. Der Mann, der fest daran glaubt, dass Deutschland Weltmeister wird, stellt sich ganz in den Dienst der Mannschaft. Für den Kapitän vom Sonntag ist das Ehrensache. »Natürlich wird es gegen Spanien nicht einfach. Aber wir haben im Verlauf des Turniers gezeigt, dass wir jeden schlagen können«, erläutert der Mann, der in Detmold auch ein Sportgeschäft betreibt. Die Stimmung im Team könnte vor der Partie »nicht besser sein«.
Auch Kehrmann ist begeistert von der Euphorie in Deutschland, in den ausverkauften Hallen. Einen beflügelnden Geist von Dortmund hat er aber nicht ausgemacht. »Wenn schon, dann muss man vom Geist vom Ammersee sprechen.« Vielleicht hilft der ja auch, dass der Handball-Titan aus Lemgo noch voll einschlägt.

Artikel vom 30.01.2007