03.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Der Wochenend-Winter
Im Sauerland »sauberer« Kunstschnee aus Quellwasser Bereits Ende November waren im nahen Sauerland die Pisten in der Vorjahressaison weiß. In dieser warteten die Liftbetreiber bis Ende Januar auf ersten Schnee.
Oder zumindest auf kältere Temperaturen, denn ab Minus zwei Grad können die im Kerngebiet verbreitet entstandenen Beschneiungsanlagen Schnee produzieren. So genossen die Schneehungrigen am vergangenen Wochenende in Scharen das erste »Super-Winterwochenende« dieser Saison im Sauerland. Allerdings sind die Aussichten nun schon wieder mau.
Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Wetterlage gerät häufig die Unterstützung durch biochemische Zusatzstoffe in die Diskussion. Doch die Wintersport-Arena Sauerland spricht sich gegen deren Einsatz aus. »Bei uns wird Schnee nur aus klarem, reinen Quellwasser produziert und das soll sich auch nicht ändern«, verspricht der Vorsitzende Michael Beckmann.
Bei den biochemischen Zusätzen handelt sich um abgetötete Bakterien, die den Gefrierpunkt des Wassers leicht nach oben verändern. So ist schon eher eine künstliche Beschneiung erfolgreich. Das erhöht die Zahl der Schneetage und senkt auch die Energiekosten. Doch »Chemie« wollen die Skigebiete der Wintersport-Arena Sauerland auf keinen Fall einsetzen.
Ein Kubikmeter Schnee kostet die Liftbetreiber zwei bis drei Euro. Um eine 40 Meter breite und etwa ein Kilometer lange Skipiste zu beschneien, werden pro Saison etwa 37 000 Kilowattstunden Strom benötigt.
Noch schlimmer hat es die Sauerländer Loipenskigebiete getroffen. Erst gab es in Schmallenberg, Girkhausen, Willingen und Winterberg keinen Schnee, dann kam zu allem Überfluss noch der Orkan »Kyrill«. Umgestürzte Bäume blockieren nun vielfach die Loipentrassen, ja die Wälder dürfen aus Sicherheitsgründen nicht einmal betreten werden. Sobald die Straßen in der Region von Holzbruch befreit sind, sollen die Waldwege geräumt werden. Das wird aber noch dauern, genau können die Betreiber der Loipenskigebiete das noch nicht abschätzen.
Mittels Kunstschnee auf Wiesen und Feldern versucht man mit Ach und Krach, Langläufern eine Alternative für die Langläufer für die Langläufer zu bieten.

Artikel vom 03.02.2007