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Arminias Einsicht
Dicht
am
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Von Werner Jöstingmeyer

Pfiffe gab es nicht für den vermutlich erst am Saisonende ausscheidenen Trainer Thomas von Heesen. Allerdings auch keinen Liebesbeweis. Das Publikum auf den ausverkauften Tribünen verhielt sich weitgehend neutral. Dem frisch gebackenen Bielefelder Fußballlehrer plumpste nach dem Schlusspfiff offensichtlich ein dicker Stein vom Herzen. Artig lobte er die Fans, die Arminia in kritischen Phasen unterstützten und somit ihren Teil zum Punktgewinn beitrugen.
Für von Heesen war der Rückrundenauftakt ein Spiel wie jedes andere. Der Vorstand und die Geschäftsleitung schauten aber genau hin. Mangelnde Motivation oder das »Nicht-mehr-Erreichen der Mannschaft«, wie von einzelnen Kritikern vermutet, konnten die Herren in dem feinen Zwirn bei ihrem Trainer nicht erkennen.
Einer für alle, alle für einen - die Allianz zwischen Team und Teamleiter ist Arminias Kapital. Deshalb fällt es schwer, »Thommys« Nachfolger zu finden, der wie er die Sprache der Bielefelder Fußballer spricht. Am Mitfavoriten Bruno Labbadia gibt es (noch) ein paar Zweifel. Ist der ehemalige Torjäger routiniert genug, um auch zukünftig im Abstiegskampf bestehen zu können?
In der Gunst der Vorständler ganz oben steht offensichtlich Frank Geideck. Der Co-Trainer ohne Fußballlehrer-Lizenz identifiziert sich wie kein Zweiter mit dem Verein und ist seit vielen Jahren mehr als nur die rechte Hand seiner Cheftrainer. In Cottbus löste im Vorjahr »Co« Petrik Sander das Idol Eduard Geyer ab und der Nobody führte die Lausitzer zurück in die erste Liga. Auf Schalke kokettiert in Mirko Slomka ebenfalls ein ehemaliger Co-Trainer sogar mit dem Meistertitel. Da ist es durchaus legitim und verständlich, dass Arminia jetzt über den neuen Chef Frank Geideck nachdenkt. Zumal der Staffelstab dann reibungslos übergeben werden könnte.

Artikel vom 29.01.2007