29.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zahltag bei Stefan Raab

31-Jähriger gewinnt bei ProSieben-Show 1,5 Millionen

Von Ingo Steinsdörfer
Köln (WB). Erstmals ist es einem Kandidaten bei »Schlag den Raab« gelungen, ProSieben-Moderator Stefan Raab die Butter vom Brot zu nehmen.

Matthias Göbel aus Augsburg, 31 Jahre junger Entwicklungsingenieur bei BMW, konnte sein Glück kaum fassen: 1,5 Millionen Euro waren im Koffer, mit dem er das Studio in Köln verließ. Freundin Corinna durfte tragen helfen. Von dem Geld werde sie ein neues Auto bekommen, versprach der glückliche Gewinner, der auch seinen vier Mitbewerbern jeweils 10 000 Euro schenken will: »In der Zeit vor der Sendung sind wir richtig gute Freunde geworden.«
Wer bisher dachte, Thomas Gottschalk (»Wetten, dass...?) sei der König der Sendezeitüberziehung, der wurde am Samstagabend eines Besseren belehrt: Raab überzog seine Spielshow um nicht weniger als die Länge eines Spielfilms und machte von 20.15 bis 1 Uhr durch. Doch jede Minute lohnte: In einem Herzschlag-Finale und bis zur letzten Minute unabsehbar gelang schließlich dem properen Augsburger der Coup. Auf die Frage, auf welcher Taste beim SMS-Schreiben mit dem Handy zumeist der Buchstabe G liegt, hatte Raab sich zuerst eingeloggt und auf »Ziffer 3« getippt. Was falsch war: Göbel konnte auf »4« korrigieren und hatte damit das entscheidende letzte in einer Folge von 15 Spielen gewonnen.
»Ich brauche Gegner, keine Opfer« hatte Raab (40) noch vor der jüngsten dritten Runde seiner Show gelästert, waren doch die beiden ersten Ausgaben so klar an ihn gegangen, dass Lästerer schon meinten, »Schlag den Raab« sei so auf die Stärken des Namensgebers zugeschnitten, dass reale Gewinnchancen für die Kandidaten überhaupt nicht bestehen.
Matthias Göbel, vom TV-Publikum per Anruf und SMS haushoch als diesmaliger Teilnehmer aus fünf Kandidaten ausgewählt, hatte damit bereits den Ausblick auf eine Million im Jackpot plus den möglichen Gewinn dieser Ausgabe, als es denn für ihn losging. Der ehrgeizige und auch nervenstarke Bewerber, ehemals Einser-Abiturient, ließ sich im »Mehrkampf« aus Sport, Geschicklichkeit, Wissen, Schätzen, Rechnen und Ertasten nicht vom medienerfahrenen Gegner beeindrucken, auch wenn der immer wieder mal vorn lag: »Ich war die ganze Zeit über weder niedergeschlagen noch siegessicher, habe mich immer auf das nächste Spiel konzentriert«, sagte Göbel nach der Show.

Artikel vom 29.01.2007