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Der Opfer des Nazi-Terrors gedacht

UN-Appell gegen das Leugnen des Holocaust - Iran kritisiert Initiative


Berlin (dpa). Am Holocaust-Gedenktag haben Politiker weltweit zur Ächtung von Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus aufgerufen und an den millionenfachen Mord an den Juden durch das Nazi-Regime erinnert.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rief zur Verteidigung der Demokratie auf: »Wir wissen, was das bedeutet. Und deshalb werden wir mit null Toleranz gegen die Kräfte, die wieder an den Nationalsozialismus anknüpfen wollen, angehen.« Der Zentralrat der Juden in Deutschland warnte deutlich vor der judenfeindlichen Politik des Iran. Der Holocaust-Gedenktag erinnert an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945. Die UN-Vollversammlung erteilte allen Leugnern des Holocausts eine klare Absage. Das Gremium der 192 UN-Mitgliedstaaten sprach sich dafür aus, die Erinnerung an den Holocaust wach zu halten und somit neuen Völkermorden vorzubeugen. Der Iran kritisierte als einziges Land die Initiative.
»Auschwitz ist der größte Friedhof der Menschheit«, heißt es in der Annonce des Zentralrates, die am Samstag in den großen deutschen Tageszeitungen erschien. Der Zentralrat verwies auf die Bedrohung, die vom iranischen Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad ausgehe. Dieser habe »die systematische Entrechtung, Deportation und fabrikmäßige Vernichtung von Millionen europäischer Juden mehrfach geleugnet«.
Am Berliner Hauptbahnhof demonstrierte am Samstag die Jüdische Gemeinde für ein Mitspracherecht bei der geplanten Bahn-Ausstellung zur Deportation von Kindern in der Nazi-Zeit. Die Initiatoren fürchten, dass die von der Deutschen Bahn geplante Wanderausstellung »in Seitenbereiche der Bahnhöfe« verschoben wird. Die als »Nazijägerin« bekannte Beate Klarsfeld, die ebenso an der Protestkundgebung teilnahm wie Holocaust-Mahnmal-Initiatorin Lea Rosh, bemängelte zudem die Konzeption der Bahn.

Artikel vom 29.01.2007