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Auch ICE-Tickets
wurden gefälscht

Ermittlungen in mehreren Städten

Von Ernst-Wilhelm Pape
Dortmund (WB). Im Fall der gefälschten Bahnfahrkarten hat auch die Bundespolizei in Dortmund ein umfangreiches Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Das hat Polizeisprecher Reinhard Wendefeuer am Freitag bestätigt ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Nach Angaben der Bundespolizeidirektion Koblenz sind neben preisgünstigen Wochenend-Tickets und Länderfahrkarten auch teure Fahrscheine gefälscht worden. Die Täter sollen unter anderem gefälschte ICE-Tickets zur Erstattung in Reisezentren der Bahn vorgelegt haben.
Ermittlungen gegen Fälscherbanden gibt es derzeit nicht nur in Bielefeld und Dortmund, sondern auch in Flensburg, Kiel, Hamburg und in Süddeutschland. Die Täter sollen aus Aserbaidschan und Armenien kommen. Bisher ist lediglich ein Fälscher gefasst worden. Der 28-Jährige sitzt in Detmold in Untersuchungshaft und hat ein Geständnis abgelegt. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Banden regionale Zellen aufgebaut haben und über eine gute Infrastruktur verfügen. So wurden in Bünde am Automaten gezogene Fahrkarten gefälscht und in Hamburg an ahnungslose Reisende unter Preis verkauft. Ferner sollen gezielt Wohnungen als Fälscherwerkstätten angemietet worden sein. Diese Werkstätten wurden dann zentral mit den notwendigen Geräten, wie Computer, Drucker und Scanner, für die kriminelle Arbeit ausgestattet.
In Dortmund wurden »Schönes-Wochenende-Tickets« und kostenlose Fahrplanauskünfte, die zur Fälschung bestimmt waren, zunächst immer an zwei bestimmten Automaten gezogen. Die Manipulationen fielen auf und die beiden Automaten wurden von der Polizei rund um die Uhr überwacht. Von den Tätern sollen daher Videoaufnahmen vorliegen, die jetzt ausgewertet werden. Als die Ticketfälschungen am 11. Januar öffentlich wurden, wichen die Täter auf andere Automaten aus und machten weiter.

Artikel vom 27.01.2007