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Mit seinem Mäzenatentum
Gesicht Bielefelds verändert

OB würdigt verstorbenen Ehrenbürger Rudolf August Oetker


Bielefeld (MiS). »Die Stadt Bielefeld hat mit Rudolf August Oetker einen ihrer ganz großen Persönlichkeiten verloren«, würdigte Oberbürgermeister Eberhard David gestern im Rat den Unternehmer, der am 16. Januar im Alter von 90 Jahren gestorben war. Im Anschluss an die Rede des OB gedachten die Politiker in einer Schweigeminute des Ehrenbürgers.
Oetker habe einen herausragenden und dauerhaften Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung Bielefelds geleistet. Das Mäzenatentum, das ihn ausgezeichnet habe, habe das Gesicht Bielefelds verändert. David erinnerte in diesem Zusammenhang an den Wiederaufbau von Altstädter Nicolai- und Neustädter Marienkirche, an Oetkereisbahn und Caroline-Oetker-Stift, an die Rodin-Skulptur »Der Denker«, den Erhalt historischer Bauten auf dem Alten Markt oder der »Spinnerei Vorwärts«.
Vor allem aber sei die Kunsthalle zu nennen, betonte David. Er erinnerte auch an die schwierige und langwierige Auseinandersetzung um den Namen des Ausstellungshauses. Der Ratsbeschluss von 1998, das Gebäude offiziell und endgültig Kunsthalle Bielefeld und nicht, wie vom Spender gewünscht, nach dessen Stiefvater Richard-Kaselowsky-Haus zu benennen, habe auch zu einem »gewissen Bruch« im Verhältnis zwischen der Stadt und ihrem Ehrenbürger geführt. »Ich habe dies immer sehr bedauert«, sagte David.
Im Jahr 1981 war Rudolf August Oetker die Ehrenbürgerschaft verliehen worden. Diese Auszeichnung werde in Bielefeld nur sehr selten vergeben, so David. Damit sei gewährleistet, dass besondere Verdienste besonders gewürdigt werden könnten. Etwas, das der Verstorbene oft bescheiden zurückwies. David erinnerte daran, dass Oetker bei der Verleihung der Ehrenbürgerwürde erklärt habe, er sei dazu erzogen worden, seinen Beitrag für Bielefeld zu leisten.

Artikel vom 26.01.2007