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Im Januar gibt es noch
keine »blauen Briefe«

Hucke AG für Investoren interessant - Verhandlungen

Von Wilfried Mattner
Lübbecke (WB). Die Existenz der Hucke AG hängt nach wie vor »am seidenen Faden«. In einer Betriebsversammlung wurden gestern Morgen die Mitarbeiter darüber informiert, dass noch alle Zukunftsoptionen offen stünden.

Es gebe Interessenten und Investoren, die an dem Bekleidungshersteller interessiert seien. Die Verhandlungen mit ihnen liefen zwar, beschlossen oder gar unterschrieben sei jedoch noch nichts.Wie bereits berichtet, sei davon auszugehen, dass das Insolvenzverfahren zum 1. Februar eröffnet werde. Betriebsratsvorsitzende Monika Vogelfänger erklärte auf Anfrage der LÜBBECKER KREISZEITUNG, dass im Januar noch keine Kündigungen ausgesprochen würden. Mit der derzeitigen Geschäftsführung/Insolvenzverwaltung habe es deshalb bislang auch noch keinerlei Verhandlungen über einen Sozialplan bzw. Interessenausgleich gegeben. Vor dem Hintergrund der möglichen/wahrscheinlichen Kündigungen habe ein Vertreter der Phönix GmbH Beschäftigungs- und Transfergesellschaft mit Sitz in Minden an der Betriebsversammlung teilgenommen.
Die Gesellschaft hatte 2001 schon einmal 50 Mitarbeiter von Hucke übernommen. Damals gehörte der Konzern mit rund 1 900 Beschäftigten noch zu den größten Arbeitgebern im Lübbecker Land und trennte sich im Rahmen der Einstellung einer Produktlinie von rund 100 Mitarbeitern. Deshalb sei der Betriebsrat auch diesmal daran interessiert, dieses erfahrene Unternehmen für den Fall neuerlicher Kündigungen als Auffang- bzw. Beschäftigungsgesellschaft zu gewinnen, unter deren Dach dann die Betroffenen weiter qualifiziert und vermittelt werden könnten. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens ende die dreimonatige Zahlung des Gehaltes aus der Insolvenzkasse. Dann sei die Hucke AG selbst bzw. der Insolvenzverwalter für die Zahlung von Lohn und Gehalt der Mitarbeiter verantwortlich.
Derzeit werde die Orderrunde für die Herbst-/Winterkollektion 2006/2007 abgeschlossen. Sie sei, sagte Monika Vogelfänger, nicht so befriedigend verlaufen wie erhofft. Das gelte aber in gleichem Maße für den Handel, dessen Geschäfte mit Herbst-/Winterware insgesamt bislang nicht gut gelaufen seien. Die Hucke-Hoffnungen trage jetzt die vom 3. bis 5. Februar in Düsseldorf laufende Modemesse CPD. Der Modekonzern beschäftigt an seinen Standorten in Lübbecke momentan noch rund 300 Mitarbeiter.

Artikel vom 26.01.2007