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Solide Qualität
und Innovation

»Hape« für Grimme-Preis nominiert

Marl (dpa). Die privaten Fernsehsender haben bei den Nominierungen für die 43. Grimme-Preis-Verleihung besser abgeschnitten als je zuvor. Dank der jetzt eigenständigen Preiskategorie »Unterhaltung« kommen sie auf zwölf der insgesamt 62 Nominierungen.

»Es war ein gutes Fernsehjahr mit solider Qualität, einigen mutigen Innovationen und einzelnen Glanzpunkten«, sagte der Direktor der Grimme-Akademie, Uwe Kammann, gestern bei der Bekanntgabe der Nominierungen in Marl. Ausgewählt hatten die Kommissionen unter 750 Vorschlägen.
Während sich Filmer, Rechercheure und Schauspieler zunächst nur Hoffnung auf einen der zwölf Grimmepreise machen dürfen, steht schon ein Gewinner fest. Verwandlungskünstler und Komiker Hape Kerkeling erhält eine der drei weiteren Auszeichnungen: die »Besondere Ehrung« des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV). Der Verband hat die Grimme-Preise 1964 aus der Taufe gehoben und vergibt die »Besondere Ehrung« für konstante wie anspruchsvolle Spitzenleistungen. Hape Kerkeling habe während seiner mehr als 20-jährigen Karriere auf übliche Klamaukmuster verzichtet, sagte Verbandsdirektor Ulrich Aengenvoort zur Entscheidung des DVV.
Kerkeling darf sich zudem Hoffnung auf einen Spezial-Preis in der Kategorie »Unterhaltung« machen. Der gebürtige Recklinghäuser ist für seine Verwandlung in den abgehalfterten Journalisten Horst Schlämmer nominiert.
In der Kategorie »Unterhaltung« wurden außerdem drei ProSieben-Sendungen nominiert: »Schlag den Raab« als »die mit Abstand überzeugendste Show-Innovation«, »We are Family: Unsere Mama ist ein Schmetterling« als »Maßstäbe setzende Doku-Soap« und »Extreme Activity«.
Bei den Filmen in der Kategorie »Fiktion« kamen Privatsender aufdrei von 22 Nominierungen. Gelungen fand die Jury unter anderem »Meine verrückte türkische Hochzeit« (ProSieben) und »Blackout« (Sat.1). Die größte Diskussion habe es allerdings bei dem Drama »Wut« (ARD/WDR) gegeben, einem Film um die Einmischung eines Vaters, der seinen Sohn durch den Anführer einer türkischen Gang bedrängt sieht.
Domäne der öffentlich-rechtlichen Sender bleibt die Kategorie »Information« mit 22 von 23 Nominierungen. Als glänzend eingestuft wurde von Grimme-Preis-Referent Ulrich Spies der Beitrag »Müllgeschäfte« um Windiges rund ums Duale System aus der Reihe »die story« (SR/WDR).
Als einziges Aushängeschild der Fußball-WM geht Bundesligatrainer Jürgen Klopp (Mainz 05) ins Rennen. Seine Leistung als Analyst beim ZDF während der Spiele wurde als erfrischend und gelungen angesehen.
Bekanntgegeben werden die Preisträger am 14. März in Düsseldorf. Die Gala folgt am 30. März im Marler Stadttheater.

Artikel vom 26.01.2007