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Frohner
gestorben

Aktionismus geprägt


Wien (dpa). Der österreichische Maler und Grafiker Adolf Frohner, Mitbegründer des Wiener Aktionismus, ist tot. Das erfuhr der österreichische Rundfunk ORF aus der Familie. Der Künstler starb demnach völlig überraschend am Mittwoch im Alter von 72 Jahren. Frohner gehörte zu den wichtigsten österreichischen Künstlern der Nachkriegszeit und fand mit seinen wild expressiven, oft monumentalen figurativen Gemälden internationale Beachtung.
Noch vor wenigen Tagen hatte der Maler an der Feier zum Spatenstich für ein ihm gewidmetes Museum in Krems an der Donau teilgenommen, das im Herbst eröffnet werden soll.
International bekannt wurde Frohner 1969 durch seine Teilnahme an der Biennale von Sao Paolo und ein Jahr später in Venedig, wo er mit großformatigen Ölbildern überraschte.
Sein künstlerisches Thema war der Mensch in seiner Verletzlichkeit, meist dargestellt in seinem Hauptmotiv des geschundenen, verletzten Frauenkörpers. Zunächst taucht er in Objekt- und Materialbildern sowie Aktionen auf, später in düsteren, unheimlichen Grafiken. Der produktive Maler stellte sich gegen den traditionellen Schönheitsbegriff und forderte, Kunst müsse nicht schön sein, aber die Wirklichkeit abbilden.

Artikel vom 26.01.2007