26.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

LEG-Verkaufspläne
kein Grund zur Sorge

»Tochter« verwaltet 660 Wohnungen in Herford

Herford (pjs). Der Bielefelder Rat hat gestern eine Resolution gegen den Verkauf von Wohnungen der Landesentwicklungsgesellschaft verabschiedet. Von den Folgen eines Verkaufs könnte auch die Ravensberger Heimstättengesellschaft mbH betroffen sein. Sie verwaltet in Herford 600 eigene Wohnungen sowie weitere 60 der LEG.

Die LEG hält 50 Prozent der Anteile an der 1921 gegründeten »Ravensberger«, die sich - wie es damals hieß - die Verbesserung der Wohnverhältnisse »minderbemittelter Bevölkerungsschichten« zum Ziel gesetzt hatte. Anteilseigner der zweiten Hälfte ist die Deutsche Rentenversicherung. »Es gibt derzeit keine aktiven Verkaufsbemühungen«, erklärte gestern Berthold Prunzel. Allerdings bestätigte der Heimstätten-Geschäftsführer Hinweise, dass die Rentenversicherung ihre Anteile ebenfalls veräußern würde, sollte der Gesellschafter LEG einen Käufer finden. »Verkauft würden dann aber nur die Anteile - nicht die Wohnungen«, betonte Prunzel. Und: »Die Mieter werden objektiv keinen Grund haben, sich wegen eines Verkaufs eine andere Wohnung suchen zu müssen«, ist der Geschäftsführer überzeugt. Bei einem Verkauf würden die Rechte der Mitarbeiter und Mieter »unter Anwendung hoher Sozialstandards« vertraglich abgesichert.
2006 hatte die Heimstätten GmbH in Herford 77 Sozialwohnungen im »Lindwurm« an der Berliner/Credenstraße an das britische Unternehmen Pinnacle verkauft. Die »Ravensberger« verwaltet Wohneinheiten an der Graf-Kanitz-Straße, Virchowplatz, Damaschke-, Clausewitz- und Sudetenstraße sowie LEG-Wohnungen am Frieda-Nadig-Weg.
Georg Steinbach, Leiter der Abteilung Wohnen und Soziales im Rathaus, sieht angesichts der Diskussion dem vom Sozialausschuss geforderten Wohnraumversorgungskonzept mit Interesse entgegen. Momentan gebe es eine »unheimliche« Nachfrage nach Wohnungen unter 50 Quadratmeter mit Kaltmieten von maximal 237,50 Euro - der »Angemessenheitsgrenze« für Hartz IV-Empfänger.

Artikel vom 26.01.2007