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Lesung mit dem Österreicher Robert Schindel

Autor ist Gast der Tagung über »Literarischen Antisemitismus nach Auschwitz«


Bielefeld (WB). Der österreichische Autor Robert Schindel kommt zu einer Lesung in die Universität. Am Donnerstag, 1. Februar, 20.15 Uhr, liest er in der Universitätsbibliothek, Ebene C 1, aus seinen Werken. Zuletzt erschienen sind bei Suhrkamp die Gedichtbände »Fremd bei mir selbst« und »Wundwurzel«.
Schindel, Jahrgang 1944, wurde als Kind österreichisch-jüdischer Kommunisten und Widerstandskämpfer geboren. Sein Vater starb im Konzentrationslager Dachau, er selbst überlebte, weil ihn seine Mutter kurz vor ihrer Deportation nach Auschwitz in einem Kinderheim der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt verstecken konnte.
Robert Schindel wuchs in Wien auf, wurde von der Schule geworfen, brach eine Buchhändlerlehre ab und ging dann auf Reisen. In den 60er Jahren war er Mitglied der KPÖ, holte ein Philosophiestudium nach und wurde Wortführer der radikalen »Kommune Wien«. Heute lebt er als freier Schriftsteller und Regisseur in Wien.
Der Träger zahlreicher Literaturpreise wurde bekannt durch seinen Roman »Gebürtig«, der 2001 verfilmt wurde. Zentrale Rollen in Schindels Werken spielen der Holocaust, sein ambivalentes Verhältnis zu Wien (das er als »Vergessenshauptstadt« bezeichnet) und der Antisemitismus.
Der Autor ist Gast der Tagung »Literarischer Antisemitismus nach Auschwitz?«, die vom 31. Januar bis 2. Februar im Zentrum für interdisziplinäre Forschung stattfindet. Der Eintritt zu der Lesung ist frei.

Artikel vom 26.01.2007