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Bertels bangt:
Kommt Omerovic
schnell zurück?

SCV-Stürmer unfreiwillig in Bosnien

Verl (cas). Einstelliger Tabellenplatz und derzeit bester heimischer Landesligist: Trainer Raimund Bertels kann mit stolz geschwellter Brust in den für den SC Verl II schon am 18. Februar beginnenden zweiten Saisonteil mit dem Nachholspiel beim Bünder SV gehen. Dann aber voraussichtlich ohne den Top-Stürmer Arif Omerovic.

Weil die Aufenthaltsnehmigung abgelaufen ist, musste der Bosnier kürzlich wieder in seine Heimat zurückkehren. »Dabei studiert er an der Uni Bielefeld und lebt bereits einige Jahre in Deutschland«, mag Bertels den unfreiwilligen Abschied seines Schützlings nicht ganz nachvollziehen. Immerhin scheinen seine Chancen auf eine mittelfristige Rückkehr nicht die schlechtesten zu sein. Denn Arif, der mindestens die Hälfte der 22 SCV-Hinrundentreffer vorbereitet beziehungsweise selbst erzielt hat, will seine langjährige, noch in Hannover wohnende Freundin heiraten.
»Aber dafür muss er erst einmal alle Papiere zusammenbekommen, und das kann sechs bis acht Wochen dauern«, muss der SCV-Coach vorerst ohne den früheren Schloß Holter planen. Hauptsache, Omerovic kommt auch wieder. Denn auf einen wartet man an der Poststraße immer noch: Niko Fischer.Der gebürtige Afrikaner musste ebenfalls Deutschland verlassen. Seine letzten Worte: »Ich bin bestimmt bald wieder da.«
Bis (zunächst) auf Omerovic, Alexander Fischer (nach Clarholz) und Erwin Meytap (hat im Moment vom Fußball die Nase voll) kann Bertels für die Rückrunde auf seine bewährte Bubi-Truppe zurückgreifen, die sich bei ihrer Landesliga-Premiere hervorragend schlägt. Auch wenn theoretisch noch ein paar Pünktchen fehlen, dürfte der Klassenerhalt kein Thema sein.
Für den sympathischen Trainer sind die ersten drei Partien gegen die Abstiegskandidaten Bünde, Clarholz und Klosterbauerschaft richtungsweisend. »Schneiden wir in allen drei Begegnungen gut ab, werden wir uns zusammensetzen, um eine neue Zielvorgabe für das restliche Drittel festzulegen«, verrät Bertels. Im Klartext: Gelingt nach der Winterpause der Start, trauten sich die Verler Youngster in dem Fall sogar den Sprung ins obere Drittel zu.
Bereits seit einer Woche schwitzen die Bertels-Boys für ihr ehrgeiziges Vorhaben. »Die Trainingsbedingungen sind hier optimal. Um die würde uns so manch anderer Landesligist sicherlich beneiden«, meint der Coach. In Abstimmung mit dem Oberliga-Team muss er weiterhin mit Viererkette agieren lassen - der Lippstädter ist bekanntlich kein Freund dieses Systems. »Aber wenn der Verein das so wünscht, dann mache ich das auch als sein Angestellter«, hat der Blondschopf da kein Problem.
Raimund Bertels fühlt sich pudelwohl beim SCV II, der vom fußballbegeisterten »Beckhoff-Clan« ideell und finanziell unterstützt wird. »Die machen viel für uns«, freut sich der einstige Mittelfeldrenner. Und weil's ihm soviel Spaß macht und auch der Erfolg nicht ausbleibt, kann der Klub mit dem einstigen Mittelfeldrenner getrost weiterplanen. Es wäre Bertels' schon siebte Saison.

Artikel vom 26.01.2007