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Anpfiff zur Kurzarbeit

Liga-Start in Dortmund: Röber-Premiere gegen Bayern

Dortmund (WB/klü). Ein Trainer ist wieder da. Seine Dienstzeit steht fest: Anpfiff heute um 20.30 Uhr - Abpfiff in ein paar Monaten. Denn nach dem Finale am 19. Mai, dann ist für Jürgen Röber wahrscheinlich alles schon wieder vorbei.
Seine große Chance: Trainer Jürgen Röber ist wieder erstklassig.

Doch das stört den 53-jährigen Fußball-Lehrer nicht eine Sekunde. Die Kurzarbeiter-Rolle in Diensten von Borussia Dortmund will und muss Röber nutzen, dann wird sein Name auch für andere Vereine wieder interessant. Also: Vorhang auf für Röber, Anstoß zur Rückrunde der Fußball-Bundesliga. Borussia Dortmund erwartet heute den FC Bayern München. Und gleich zwei Fernseh-Sender, Arena und die ARD, sind ab 20.30 Uhr live auf Ballhöhe.
»Dass wir sofort gegen den Meister antreten müssen, hat auch Vorteile. Das wird eine Standortbestimmung«, weiß Röber, der dem Publikum attraktiven Fußball versprochen hat. Den ließ der Trainer einst schon beim VfB Stuttgart und in Berlin spielen. Die Hertha führte er aus dem Unterhaus bis in die Champions League. Nur bei seiner letzten Liga-Station, dem VfL Wolfsburg, lief es nicht mehr. Nach dem 1:5 in Stuttgart musste Röber am 3. April 2004 die Bank räumen.
Jetzt meldet sich der Trainer zurück, das Gastspiel bei Partizan Belgrad hat er längst abgehakt und freut sich auf die neue Aufgabe in der alten Heimat: »Ich will in Dortmund etwas bewegen.« Laut Vertrag ist die Gelegenheit dazu allerdings sehr begrenzt. Nur 17 Partien, dann »darf« er wieder gehen. Vollprofi Röber sieht das ganz realistisch: »Mir ist doch schon lange bekannt, dass Thomas von Heesen in Dortmund gehandelt wird. Das stört mich nicht.«
Ein Platzhalter für den Wunschkandidaten aus Bielefeld, diese Rolle wird Röber in den nächsten Wochen und Monaten mit vollem Engagement spielen. Aus dem Signal Iduna Park, in dem in der Vorrunde wenig bis gar nichts geboten wurde, sollen endlich wieder offensive Signale kommen: Borussia Dortmund greift an. Schon heute gegen die Bayern.
Allerdings: Röber muss bei seiner Punkt-Premiere mehrere Stützen ersetzen. Christian Wörns (Muskelfaserriss) fehlt mindestens drei Wochen, Sebastian Kehl laboriert immer noch an der Knieverletzung, die er sich im Hinspiel in München zugezogen hat. Nelson Valdez und der Ex-Armine Martin Amedick stehen ebenfalls auf der Ausfall-Liste. Dafür meldet sich WM-Teilnehmer Christoph Metzelder nach langer Pause wieder mal einsatzbereit.
Lars Ricken sitzt dagegen, wie nun schon seit Jahren, nur auf der Bank. Röber wollte ihn zum Regisseur machen. Doch der neue Chef musste erkennen: Ricken zeigt immer wieder alte Schwächen.

Artikel vom 26.01.2007