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Nur sattelfeste Kreuzfahrer
Die Reederei Deilmann bietet weltweit einmalig Touren für Pferdefreunde anPferdefreunde machen Reiterurlaub, Kreuzfahrer erobern die Welt am liebsten mit dem Schiff, und seit kurzem prallen diese beiden Welten aufeinander.
»Exklusive Kreuzfahrten für Pferdeliebhaber« heißt das neue Projekt, das sich die beiden Deilmann-Schwestern Hedda und Gisa für ihr Flaggschiff »MS Deutschland« ausgedacht haben. Die Chefinnen der holsteinischen Privatreederei sind selbst begeisterte Reiterinnen und wollen reisefreudige Pferdefreunde nun auch für ihr Fünf-Sterne-Superior-Schiff begeistern. Mit ihrem weltweit einmaligen Konzept gewannen sie im vorigen Jahr sogar einen Preis für die innovativste Reiseidee.
Ein Tag auf der berühmten Rennbahn von Deauville, ein Besuch in einem vornehmen Vollblutgestüt in der Normandie und kurze Zeit später schon die Begegnung mit den langmähnigen Lusitano-Pferden in Portugal, danach dann die Gala-Show der weißen Hengste Andalusiens in der Königlich Spanischen Hofreitschule - kein Problem mit der »Deutschland«. Bei ihrem Ritt auf den Wellen steuert das ZDF-Traumschiff Häfen an, die das Herz eines echten Pferdefreundes schneller schlagen lassen.
Bei der Premiere nahmen 30 vom Pferdevirus befallene Urlauber Kurs auf die renommierten Gestüte und Reitschulen von Frankreich, Spanien und Portugal. Schon bevor in Hamburg der Anker gelichtet wurde, traf sich die bunt gemischte Gruppe aus Reitern, Züchtern und Pferdefreunden zum ersten Kennenlern-Cocktail, und von da an brauchte sich niemand mehr allein zu fühlen. Das gemeinsame Thema »Pferde« sorgt für Verbundenheit und Freundschaften.
Als kompetente Gesprächspartnerin an Bord und »Zugpferd« bei den »pferdigen« Landausflügen erwies sich Ruth Klimke. Die Witwe des erfolgreichsten Dressurreiters aller Zeiten, Dr. Reiner Klimke, begleitete die Reiterreise, stimmte mit Filmvorträgen im Bordkino auf die Ausflüge ein und erzählte beim Abendessen Episoden von Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften.
Kaum ein Teilnehmer der Reiterkreuzfahrt hat zuvor schon einmal eine längere Seefahrt unternommen, doch wer sattelfest ist, übersteht auch eine holprige Biskaya, ohne mit der Wimper zu zucken. Erst recht, wenn es danach wieder zu den Pferden geht, statt salziger Seeluft der Geruch nach Heu und Leder wartet. Obwohl die Portugiesische Hofreitschule in Lissabon sonntags geschlossen hat, organisierte ihr Direktor, Dr. Felipe Graciosa, eine Privatvorstellung für die »Pferdegruppe« der »Deutschland«. Am Rande eines prächtigen Barockgartens präsentierten sich die atemberaubend schönen Lusitanos mit den schwierigsten Dressurlektionen, darunter den Schulsprüngen der Hohen Schule.
Schluss- und Höhepunkt der Kreuzfahrt für Reiter war der Besuch der Königlich Spanischen Hofreitschule in Jerez de la Frontera. Zu den Klängen spanischer Gitarrenmusik zelebrierte Olympiareiter Rafael Soto mit seinem Team eine Quadrille auf höchstem Niveau. Susanne Kappmeier

Artikel vom 03.02.2007