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Die Erinnerungen an eine
wunderschöne Reise bleiben

Letzte Folge der Serie über den Ausflug in ein Paradies

Von Reinhard Stevener
Espelkamp/Altkreis Lübbecke (WB). Ostpreußen -Êein Landstrich, der für viele ein Synonym für ein verschwundenes Paradies darstellt, war Ziel einer Reisegruppe aus Espelkamp und dem Altkreis Lübbecke. Die ESPELKAMPER ZEITUNG berichtet heute zum letzten Mal von dieser Reise.

Als Abschluss des Tages stand noch ein Besuch in Eckertsdorf (Wojnowo), einsam in der Johannisburger Heide gelegen, auf dem Programm. Das Dorf wurde um 1828 von den Philipponen angelegt, einer griechisch-orthodoxen Sekte, benannt nach ihrem Oberhaupt Philipp Pusteswjat, die sich als »Altgläubige« bezeichnen und aus Russland nach Masuren gekommen waren.
In Eckertsdorf bauten sie eine Kirche und am nahen Dußsee wurde im Jahre 1839 ein Nonnenkloster angelegt - das einzige russische Kloster auf deutschem Boden, das von der Reisegruppe auch besichtigt wurde.
Am nächsten Tag stand dann die Rückfahrt Richtung Schneidemühl auf dem Programm. Busfahrer Arnhold Steffan zeigte den Gästen aus Ostwestfalen schließlich noch seine Heimat, wo er seine Jugendjahre verlebt hat. Der Weg führte querfeldein über die Dörfer, wobei auch Steffan viel über Land und Leute in Masuren zu berichten weiß. In Ukta hatten die Reisenden einen Aufenthalt. Sie besuchten den Markt, aber hatten auch das Naturparadies »Kruttinna« direkt vor Augen haben. Über Peitschendorf, Sensburg und Sorquitten ging es weiter nach Allenstein, der letzten Station in Ostpreußen. In Allenstein (Olsztyn), Mitte des 14. Jahrhunderts vom Deutschen Orden gegründet, kreuzen sich alle wichtigen Verkehrswege nach Masuren - eine Drehscheibe für den Tourismus.
Die wasser- und waldreiche Umgebung, die lebendige Innenstadt sowie die zahlreichen Baudenkmäler machen Allenstein selbst zu einem attraktiven Reiseziel.
Die weitere Rückreise führt über Osterode (Ostroda), Brodnica, Thorn (Torun), Bromberg (Byd-goszcz), Nakel (Nakto) bis nach Schneidemühl (Pila), wo schließlich die letzte Übernachtung dieser Reise anstand. Mit der Rückreise über Berlin, die A2 - Hannover bis zur Endstation Espelkamp haben die Reiseteilnehmer nach der Berechnung von Arnhold Steffan insgesamt 3 700 Kilometer mit dem Reisebus hinter sich gebracht. Davon nur 1000 Kilometer auf der Autobahn.
Den Reisenden wurden viele Möglichkeiten geboten, prägende Eindrücke, Bilder und Stimmungen von dieser schönen Reise mitzunehmen. Und da bleibt nur noch ein Zitat von Jean Paul zu sagen: »Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.«

Artikel vom 26.01.2007