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Lange bleibt Herr der Rinne

Bob-WM in St. Moritz: Titelverteidigung im Zweier

St. Moritz (dpa). »Goldköpfchen« André Lange hat seine Ausnahmestellung mit dem Sieg bei der Zweierbob-WM eindrucksvoll untermauert.

Der Doppel-Olympiasieger aus Oberhof verteidigte beim vierten und letzten Lauf in St. Moritz mit Anschieber Kevin Kuske seinen Vorsprung und holte sich den zweiten Titel nach 2003 im kleinen Schlitten. Zweiter wurde der Schweizer Pilot Ivo Rueegg vor Simone Bertazzo aus Italien. Für Lange war es der sechste WM-Gewinn seiner Karriere. Damit wandelt der »Herr der Rinne« auf den Spuren von Rekord-Weltmeister Christoph Langen (7 Titel).
»Gerade in St. Moritz, dem Mekka des Bobsports, zu gewinnen, ist absolut toll, jubelte Lange, nachdem er sich im Zielraum feiern ließ. Dort angekommen, war sein Vorsprung letztlich auf nur noch 19/100-Sekunden geschmolzen. »Wir wollten die Fahrt kontrolliert herunterbringen«, sagte Kuske, der mit seinen explosiven Sprints am Start für Lange zum Erfolgsgaranten avanciert. Beim Vierer-Wettbewerb soll am Sonntag der nächste Coup folgen.
Lange bewies bei der Titeljagd im Schweizer Nobel-Skiort erneut seine Extra-Klasse. Auch von widrigen Bedingungen ließ sich »Mister Zuverlässig« nicht aus der Ruhe bringen. Im Auftaktlauf musste Lange seinen Schlitten als »Schneepflug« für die Nachfolgenden auf der stumpfen Bahn betätigen. Er wurde deshalb »nur« Zweitschnellster hinter dem Olympia-Neunten Bertazzo.
Dem Italiener prophezeit der ehemalige Bundestrainer Meinhard Nehmer eine »große Karriere«. Doch selbst mit großem Talent konnte er Lange bei seiner Triumph-Fahrt nicht gefährden. Im zweiten Lauf legte der den Grundstein, übernahm die Führung und baute seinen Vorsprung vor dem Finale auf rund vier Zehntelsekunden aus. Für den Sieg gab es am Ende eine Prämie von 15 000 Euro vom Bob-Weltverband.

Artikel vom 29.01.2007