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Bußgeld gegen Bauträger

Staatsanwalt ermittelt wegen Insolvenzverschleppung

Von Jens Heinze
Bielefeld/Löhne (WB). Der Pfusch am Rohbau in einem Neubaugebiet im Bielefelder Ortsteil Brake wird für den verantwortlichen Bauträger, die Westfalia Hausbau GmbH aus Löhne (Kreis Herford), ein teures Nachspiel haben.

Nach Informationen dieser Zeitung droht der Firma ein fünfstelliges Bußgeld der Stadt wegen falsch ausgeführter Erdaushubarbeiten. Außerdem befindet sich der Kopf hinter der Westfalia Hausbau, der Löhner Geschäftsmann Frank S. (36), im Visier der Staatsanwaltschaft Bielefeld. Gegen den Kaufmann, der seit zehn Jahren ständig wechselnde Gesellschaften führt, ist seit 2005 ein Ermittlungsverfahren wegen Insolvenz- und Bilanzverschleppung geführt worden. Zum Jahreswechsel 2005/2006 seien die Wohn- und Geschäftsräume von Frank S. durchsucht worden. Das Strafverfahren gegen den 36-Jährigen stehe vor dem Abschluss, sagte Behördensprecher Oberstaatsanwalt Reinhard Baumgart dieser Zeitung. Der Verdacht habe sich erhärtet.
Wie gestern berichtet, hatten Bielefelder Polizei, Feuerwehr und städtisches Bauamt am Dienstag in einer Blitzaktion eine Baustelle für vier Einfamilienhäuser stillgelegt. Ein Rohbau ist einsturzgefährdet, nachdem direkt an der Grundstücksgrenze eine ungesicherte Grube für den Keller des benachbarten Gebäudes ausgehoben worden war. Der Rohbau, der zudem auf einem unprofessionell verlegtem Fundament ohne Eisenbewehrung steht, droht nun jederzeit wegzubrechen.
Experten warfen dem Löhner Bauträger und der mit dem Erdaushub beauftragten externen Firma gestern »grob fahrlässiges Handeln« und »massive Baufehler« vor. Deshalb bleibt die Baustelle für die vier Einfamilien-Häuser in Reihenhaus-Bauweise so lange stillgelegt, bis die Löhner Westfalia Hausbau GmbH dem Bauamt der Stadt Bielefeld ein schlüssiges Sanierungskonzept vorgelegt hat.

Artikel vom 25.01.2007