Von Ernst-Wilhelm Pape Detmold (WB). Der Fall um gefälschte Fahrkarten der Deutschen Bahn AG hat größere Ausmaße, als bislang bekanntgeworden ist: Neben dem »Schönes-Wochenende-Ticket« sind auch andere Fahrkarten nachgemacht worden. Neben den Ticket-Automaten blüht der Schwarzhandel. Bei den 60 Fahrkarten, die derzeit kriminaltechnisch untersucht werden, handelt es sich nach Angaben der Bundespolizeidirektion Koblenz nicht nur um »Schönes-Wochenende-Ticktes« (Einzelpreis 33 Euro), sondern auch um Fahrkarten im hochpreisigen Bereich. Ferner seien in Dortmund erneut Fälschungen auftaucht, die noch untersucht werden müssten. Nach Abschluss der Untersuchungen erhalte die Bahn Empfehlungen, wie sie sich gegen die Fälschungen besser wappnen könne, sagte ein Sprecher der Bundespolizeidirektion. »Mit einer einfachen Wartung der Automaten ist es nicht getan.« In Nordrhein-Westfalen wurden an Reisende unter anderem auch nachgemachte »Schöner-Tag-Tickets« (gültig für NRW) und »Niedersachsen-Ticktes« zu günstigen Preisen verkauft. Diese waren auch bei der Durchsuchung einer Fälscherwerkstatt sichergestellt worden, die sich in einer Wohnung in Espelkamp (Kreis Minden-Lübbecke) befunden hatte. Ein 28-jähriger Asylbewerber aus Aserbaidschan befindet sich im lippischen Detmold in Untersuchungshaft. Er hat zugegeben, in vier Monaten 1000 Tickets gefälscht zu haben. Der 28-Jährige war unter anderem im August 2006 beim Ticketverkauf in Gütersloh beobachtet worden. Die Bundespolizei ermittelt auch gegen den Mieter der Wohnung, in der die Taten begangen wurden. Es handelt sich um einen Mann aus Armenien. Die Polizei kennt seinen Aufenthaltsort, sieht aber keine Haftgrund. Gefahndet wird nach einem Unbekannten, der Fälscher und Verkäufer angeheuert und regionale Zellen einer Fälscherbande aufgebaut haben soll.
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