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Pop-Art-Ikonen werden nicht kopiert

Ausstellung von Devin Miles ab 28. Januar bei Art-Service im Lenné-Karree

Von Julia Höft (Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Der Berliner Künstler Devin Miles lieferte gestern seine Kunstwerke persönlich ab. Ab kommenden Sonntag sollen zehn seiner Pop-Art-Bilder in der Galerie Art-Service ausgestellt werden.

In mittlerweile 40 verschiedenen Galerien in ganz Deutschland stellt der Berliner Künstler Devin Miles aus. Ab Sonntag zählt auch Bad Oeynhausen zu seinen Anlaufpunkten. Hier wird er verschiedene Werke aus seinen Kollektionen der Kurstadt präsentieren. »Ich habe zehn Bilder mitgebracht, die bis zum 18. März hier bleiben werden. Darunter befindet sich auch ein ganz besonderes Objekt von mir«, verrät Devin Miles stolz. Alle Werke sind in einer Mischung aus Malerei und Siebdruck entstanden, eine eigene Stilrichtung, die sich der Künstler selbst erarbeitete: »Ich habe früher mit ganz normaler Malerei angefangen und bin dann zum Siebdruckverfahren gewechselt. Meine heutige Technik ist einzigartig und verbindet die beiden einzelnen Verfahren miteinander. So kann ich tolle Effekte erzielen.«
Eine 22 Kilo schwere Aluminiumplatte mit Motiven aus Berlin liegt dem 45-Jährigen besonders am Herz. »Die Platte wurde zuerst gebürstet, anschließend habe ich einige Flächen mit Farbe grundiert und sie später im Siebdruck bearbeitet. Durch die Farbe bekommt der Druck viel mehr Tiefe«, sagt der Künstler über die eigene Technik.
Doch bevor er an diese Arbeitsschritte gehen kann, muss Devin Miles eine lange Vorarbeit leisten: »Das tatsächliche Produzieren des Bildes dauert die geringste Zeit. Vorab aber muss die Idee entwickelt, die Motive ausgesucht und am Computer zusammengestellt werden. Dann werden Folien gedruckt, die Siebe hergestellt und erst dann kann die Arbeit richtig beginnen.«
Doch ein kleine Besonderheit macht das Werk erst so außergewöhnlich. »Durch die Struktur, die durch das Putzen entstanden ist, scheint es so, als würde sich das Motiv auf der Platte bewegen, wenn man an ihm vorbei geht. Auf diesen Effekt bin ich besonders stolz.« Die Platte zeigt unter anderem den Berliner Dom, den Reichstag und das Brandenburger Tor - nur einige der zahlreichen Wahrzeichen der Hauptstadt.
»Die Motive habe ich aufgenommen und jeweils anders gestaltet. Unterschiedliche Farben geben den Bildern ein neues Konzept und vermitteln eine andere Stimmung«, so Devin Miles. Doch nicht nur Berlin wird durch seine Bilder verewigt. Auch Hamburg und München werden ebenso wie die Ikonen der Pop-Art-Generation gezeigt, natürlich im eigenen Stil des Künstlers. »Ich stelle zahlreiche Menschen dar. So habe ich bereits John Lennon, Pink Floyd, James Dean und John F. Kennedy in meinen Bildern verarbeitet.«
Doch trotzdem bleibt jedes Bild einzigartig und individuell. »Im Vorfeld beschäftige ich mich immer sehr genau mit den Motiven. Wähle ich Städte, informiere ich mich über die Geschichte der Stadt; bei Menschen beachte ich auch deren Umfeld.« Die Kunstwerke sollen das Original repräsentieren, aber nicht kopieren, das ist dem Künstler wichtig. »Ich kopiere nicht, ich gestalte neu. So wie mein Kunststil etwas eigenes ist, sind es auch meine Arbeiten.«
Einige der Bilder über die Pop-Art-Ikonen werden auch in der Ausstellung bei Art-Service gezeigt, die am Sonntag um 14 Uhr eröffnet wird.

Artikel vom 26.01.2007