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CSU-Spitzengespräch ohne Einigung

Seehofer und Huber halten wollen weiterhin CSU-Chef werden

Auf dem Weg zur Krisensitzung: Erwin Huber (Foto) hält daran fest, die Nachfolge Edmund Stoibers anzutreten.
München (dpa). Im Streit um den CSU-Vorsitz haben die Beteiligten bei einem Krisengespräch am Freitag in München keine Einigung erzielt. Das teilte Bayerns Ministerpräsident und CSU-Vorsitzender Edmund Stoiber nach dem Treffen in der Staatskanzlei mit. Er kündigte weitere Gespräche an und schloss nicht aus, dass erst der Parteitag Ende September eine Entscheidung treffen wird. Bundesagrarminister Horst Seehofer und Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber halten jeweils an ihrem Anspruch fest, Stoiber als CSU-Chef zu beerben.
Über die Kontrahenten sagte Stoiber: »Beide sind letztlich bereit, den Parteitag entscheiden zu lassen.« Zugleich machte Stoiber deutlich, dass er selbst sich vorher weiter um eine einvernehmliche Lösung bemühen will. Er begründete dies mit der Befürchtung, dass es andernfalls bis zum Parteitag zu Auseinandersetzungen kommen könnte - nicht zwischen den Kontrahenten, aber zwischen ihren Anhängern.
Die Gespräche würden zunächst vielleicht auch in anderer Konstellation fortgesetzt, letztlich werde aber wieder die gleiche Spitzenrunde zusammenkommen. Man dürfe in dieser Frage nichts übers Knie brechen. »Wenn hier Fehler gemacht werden, werden wir das 2008/2009 zu spüren bekommen«, warnte Stoiber mit Blick auf die Landtags- und Bundestagswahl.

Artikel vom 27.01.2007