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VMR soll künftig für
britische Arriva fahren

Üstra will verkaufen -ÊBusfahrer im Streik


Von Bernd Bexte
Herford (WB). Der britische Verkehrskonzern Arriva plant den Markteinstieg in OWL. Das europaweit tätige Bus- und Bahn-Unternehmen verhandelt nach Informationen des WESTFALEN-BLATTes mit dem Hannoveraner Verkehrsbetrieb Üstra über den Kauf der Verkehrsbetriebe Minden-Ravensberg (VMR).
Wie berichtet, will sich Üstra, Noch-Eigentümer der VMR, von der ostwestfälischen Tochter trennen. Der Markteinstieg von Arriva in OWL könnte Branchenkennern zur Folge erhebliche Auswirkungen auf den Personennahverkehr der Region haben. 2006 war das Unternehmen im Bieterverfahren um das Hellweg-Schienennetz (u.a. Hamm-Bielefeld) noch gescheitert. Die britische Aktiengesellschaft ist eines der größten europäischen Verkehrsunternehmen. Arriva beschäftigt in acht Ländern fast 33 000 Mitarbeiter und befördert jährlich mehr als eine Milliarde Fahrgäste in Bussen und Bahnen. Mit einem Marktanteil von 20 Prozent ist Arriva der größte Linienbus-Betreiber in London. Die Arriva Deutschland wurde 2003 gegründet. Heute beschäftigt das Tochterunternehmen bereits 1612 Mitarbeiter.
Bevor es zum Verkauf der VMR kommt, sollen nach dem Willen der Üstra 1,5 Millionen Euro an Personalkosten eingespart werden. Dagegen protestiert die Belegschaft mit einer Unterschriftenaktion. Gestern folgten die VMR-Fahrer einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi und blieben mit ihren Bussen von 9 bis 11.30 Uhr in ihren Depots in Herford und Minden. Nur Regionalbusse der Bielefelder BVO sowie privater Betreiber, die im Auftrag der VMR fahren, waren unterwegs. Der Schulbusverkehr blieb vom Protest unberührt.

Artikel vom 25.01.2007