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Im Improvisieren eine Eins

Martinschule: Sportzelt beste Übergangslösung nach Turnhallenbrand

Von Elke Wemhöner
und Carsten Borgmeier (Fotos)
Gadderbaum (WB). Mit den richtigen Geräten lässt sich auch im Zelt attraktiver Sportunterricht gestaltet. Martinschule und Schulamt haben nach dem Turnhallenbrand im November eine gute Lösung gefunden.

Die Pädagogen der Grundschule an der Deckertstraße haben im Fach Improvisieren die »Eins« verdient. Bereits während des Umbaus der Turnhalle im vergangenen Herbst verwandelten sie den Schulhof in einen Sportplatz - Bewegungsspiele statt Geräteturnen. Als die kurz vor der Fertigstellung stehende Halle ausbrannte, boten Berufsbildungswerk Bethel (Kükenshove) und der Verein SuS am Haller Weg (Tennishalle) Hilfe an. »Wir sind dankbar für die Unterstützung«, betont Schulleiterin Dr. Jutta Diekmann, die die Stadt mit einschließt. Denn der Busverkehr zu den externen Sportstätten musste auch kurzfristig organisiert werden.
Derweil die 16 Klassen versorgt waren, entwickelten Schulleitung und Georg Müller (Leiter des Amtes für Schule) die langfristige Übergangslösung: Anmietung eines stabilen, 150 Quadratmeter Grundfläche umfassenden Sportzeltes. Die stabile Konstruktion - durch Kyrill sturmerprobt - steht wenige Schritte von der Ausgangstür des Ostflügels entfernt. »Die Kinder ziehen sich in der Klasse um - das haben wir schon im Herbst so gehalten - und gehen dann hinüber.«
Im Vorgriff auf die notwendigen Neuanschaffungen wurden verschiedene Utensilien bestellt, die sich in der ungewöhnlichen Sporthalle gut nutzen lassen. Schwungtuch, Pylonen, Softbälle, Seilchen und andere leichte Lehrmittel sind leicht zu transportieren. Das Akustikproblem (»Die Laufgeräusche verursachten einen hohen Geräuschpegel.«) wurde ebenfalls gelöst. Ein strapazierfähiger Teppichboden schluckte vieles und bietet auch noch Laufkomfort. »Wir sind sehr zufrieden mit der Übergangslösung und die Kollegen berichten, dass die Kinder sehr gut mitmachen.«
Auch für die Einschränkungen durch den Baustellenbetrieb und den Flächenverlust durch das Sportzelt wurde eine Lösung gefunden. Die Deckertstraße, ohnehin Sackgasse, wurde im unteren Teil gesperrt und kann als Bewegungsfläche während der Pausen genutzt werden. Und ein Ende der Provisorien ist auch in Sicht: die Räume über der brandgeschädigten Turnhalle wird die Offene Ganztagsschule im Mai beziehen und im Juni soll die Turnhalle fertig sein. Dann kann endlich wieder die »Martinstunde« stattfinden - die monatliche Vollversammlung der Schülerschaft.

Artikel vom 26.01.2007