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Stadtweiter Kampf gegen plötzlichen Herztod

Johanniter wollen Defibrillatoren an zentralen Punkten installieren - Stand auf Gesundheitsmesse

Bielefeld (gge). Die Automatische Externe Defibrillation - kurz AED - soll flächendeckend Leben retten. Deshalb wird die Johanniter-Unfall-Hilfe anlässlich der Bielefelder Gesundheitstage vom 26. bis 28. Januar in der Stadthalle dafür werben, dass der Defibrillator (Defi) an möglichst vielen Plätzen stationiert wird.

»Das AED-Gerät lässt sich so einfach bedienen wie ein Feuerlöscher«, sagt Jürgen Umhang (43), Mitglied des Regionalvorstandes der Johanniter. Deshalb versteht er nicht, weshalb sich noch so viele Menschen scheuen, helfend einzugreifen, nur weil sie denken, sie könnten etwas falsch machen. »Einzig falsch ist nur, wenn man nichts tut«, betont Umhang.
Alle fünf Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch den so genannten »plötzlichen Herztod«. Das sind 130000 Tote pro Jahr und - umgerechnet auf die Einwohnerzahl - 500 allein für Bielefeld. Die einzige effektive Methode, am überraschenden Herzstillstand nicht zu sterben, bietet die Defibrillation. Hierbei werden koordinierte Elektroschocks mit einem Defibrillator abgegeben. Beim von der JUH eingesetzten Gerät wird die 7. Elektrode auf den Brustkorb geklebt und zeigt zum Beispiel nicht nur den Druckpunkt an, sondern auch die erforderliche Druckstärke. Ist der Elektroschock unnötig, löst es erst gar nicht aus.
Das erste AED wird in Kürze der Stadt Bielefeld übergeben, um es in der Bürgerberatung als zentrale Anlaufstelle zu installieren. »Mit genügend Spenden wären wir in der Lage, halbautomatische Defis an zentralen Sammelpunkten der Stadt Bielefeld zu installieren«, erklärte Holger Klein, neuer Pressesprecher der JUH und Bereichsleiter für den Hausnotruf. Der Bahnhof, das Theater oder andere Plätze wie der Jahnplatz seien dafür geeignet. Die Geräte können auch von Laien bedient werden, da sie dem Ersthelfer vokale und schriftliche Bedienungsanweisungen geben.
Das Thema »Defis für Bielefeld« steht auch im Mittelpunkt des Tages der Johanniter im Juni. Da das Gerät rund 2300 Euro kostet, schrecken zurzeit auch noch viele Firmen vor der Investition zurück. Spenden für die Johanniter-Unfallhilfe können unter dem Stichwort »Defi für Bielefeld« auf das Konto Nr. 35501485 bei der Sparkasse Bielefeld (BLZ 48050161) überwiesen werden.
Gesucht werden von der christlichen Organisation zudem Helfer, die sich zu Dozenten (Erste-Hilfe-Ausbildern) ausbilden lassen. Studenten und andere Interessierte sollten sich dafür unter der Telefonnummer 0521/2990915 melden.

Artikel vom 26.01.2007