Borgholzhausen/Versmold (OH). Die passende Temperatur steht bei Transport, Lagerung und Umschlag der meisten Lebensmittel an erster Stelle. Für das Umschlaglager der neuen Nagel-Niederlassung als riesiger »Kühlschrank« bedeutet das nichts anderes als konstante Temperaturen zwischen null und fünf Grad plus. »In Teilbereichen, in denen mit frischem Fleisch gearbeitet wird, herrschen dauerhaft null bis zwei Grad«, sagt geschäftsführender Gesellschafter Kurt Nagel. Die riesige Umschlag- und Kommissionierfläche - Êzusammen fast 22 500 Quadratmeter Grundfläche und damit fast so groß wie drei Fußballfelder - auf die richtige Temperatur zu bringen, dafür sorgt ein insgesamt 2500 Meter langes Kühlrohrnetz. Die mit Strom betriebene Kühlanlage funktioniert ähnlich wie eine Heizung -Ênur dass sie statt Wärme eben Kälte verbreitet. »Als Kältemittel kommen drei Tonnen Ammoniak zum Einsatz. Das ist die derzeit umweltfreundlichste Technik«, erklärt Hans-Heinrich Haßheider. Der langjährige Geschäftsführer Technik ist seit seiner Pensionierung als Berater für Kraftverkehr Nagel tätig. Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, in dem austretendes Ammoniak für Schäden im Leitungssystem sorgen und die Gesundheit von Mitarbeitern bedrohen könnte, wird in der Borgholzhausener Niederlassung statt Ammoniak einfach Sole als Kühlflüssigkeit durch das kilometerlange Leitungsnetz geschickt. »Das Ammoniak kommt also ausschließlich auf einem sehr begrenzten und abgeschotteten Raum im Technikgebäude zum Einsatz«, sagt Haßheider.
Drucken