Öffnung der City-Geschäfte: Mehr Einheitlichkeit und Kernzeiten
Bielefeld (bp). Nach anfänglichen Unsicherheiten im Zuge der der Freigabe der Ladenöffnungszeiten hat sich die Situation für die Verbraucher in Bielefeld vereinfacht. Auch wenn es keine Einheitlichkeit gebe, wüssten die Kunden, woran sie seien, meint Jörg Beyer, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes. So würden die »großen Häuser« an der Bahnhofstraße jetzt nicht mehr nach einem komplizierten Zeitplan ihre Ladentüren früher oder später schließen, sondern man habe sich auf eine Öffnungszeit von 9.30 bis 20 Uhr geeinigt. »Kein Flickenteppich mehr,« lobt Beyer im Interesse der Kundschaft. Er räumt gleichzeitig auch ein: »Einheitlichkeit gibt es nicht mehr - einige machen Abend auch in der City früher zu als 20 Uhr.« Und einer auch später: C & A schließt montags bis freitags erst um 20.30 Uhr, samstags aber um 20 Uhr. Geschäftsleiter Norbert Klumpe ist mit der »halben Stunde mehr« bislang zufrieden. »Gelegenheit macht Liebe,« ist sein Kommentar. Jetzt habe man nur ein Problem: »Die Kunden denken jetzt auch, wir hätten samstags über 20 Uhr hinaus geöffnet.« Thomas Renken, Vorstand der Kaufmannschaft Altstadt, betont, dass man sich auf eine Kernöffnung geeinigt habe: montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 18 Uhr. Filialisten könnten sich längere Öffnungszeiten leisten und: »Wir können natürlich niemanden zwingen, sich an den Kernöffnungszeiten zu orientieren.« Dem stimmt auch Jörg Beyer vom Einzelhandelsverband zu. Jeder Kaufmann orientiere sich in erster Linie daran, wie er seine Kunden am besten erreicht: »Das mag für den einen durchaus in den Abendstunden sein, für den anderen wiederum reichen 'klassische' Öffnungszeiten, der Dritte kann sogar noch über Mittag schließen.« Es kommen dabei nicht zuletzt auf den Einzugsbereich an. Beyer: »Wenn Kunden lange Anfahrten in Kauf nehmen, um in einem bestimmten Geschäft ihr Geld auszugeben, dann muss man einfach längere, aber auf jeden Fall verlässliche Öffnungszeiten bieten.« Der Einzelhandelsverband sieht im Moment eine »Phase des Luftholens«, bis sich neue Ladenöffnungszeiten verfestigt haben, ob sie sich auch buchstäblich auszahlen. Nachteilig auswirken könnten sich die längeren Öffnungszeiten, so Beyer, für Tankstellen: »Bei den Besorgung abends haben sie jetzt Konkurrenz bekommen.«
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