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Balda-Gespräche
sind gescheitert

Stellenabbau unklar - neue Technik

Von Claus Brand
und Edgar Fels
Bad Oeynhausen (WB). Die Gespräche zum Stellenabbau bei der Balda AG in Bad Oeynhausen sind gescheitert. Das haben Arbeitnehmerseite und Vorstand gestern bestätigt. Beide Seiten konnten sich nicht über die Höhe von Abfindungen und Bestands-Garantien für den Balda-Hauptsitz verständigen.

Die Arbeitnehmer wollten sichergestellt wissen, dass es im Zuge der anstehenden Umstrukturierungen über den ohnehin geplanten Stellenabbau (250 Arbeitsplätze) hinaus keine weiteren Entlassungen im größeren Stil geben sollte. Darauf wollte sich der Vorstand nicht einlassen. »Das können wir nicht. Es wäre unverantwortlich gegenüber den Mitarbeitern«, sagte Finanz-Vorstand Volker Brinkmann. Man wolle die Zeit, bis die Zusammensetzung der Einigungsstelle geklärt sei, für die Fortsetzung der Gespräche aber nutzen.
Keine weiteren Arbeitsplätze sind nach Angaben von Balda-Sprecher Cersten Hellmich durch die Entwicklung einer neuen vollautomatischen Produktionslinie für die Veredelung von Handy-Kunststoffschalen bedroht. Balda hat die Maschine mit dem Anlagenbauer Singulus (Kahl/Main) entwickelt. Im Mai soll die nach Unternehmensangaben »revolutionäre Technik« in Bad Oeynhausen erstmals zum Einsatz kommen.
Das Besondere der Anlage sei, dass sie die Kunststoffteile vom Spritzgießen über das Aufbringen einer metallischen Oberfläche bis hin zur Kratzschutz-Beschichtung in einer einzigen Anlage herstellt. Arbeitsschritte wie Transport und Zwischenlagerung entfallen, erläuterte Hellmich. »Dadurch sparen wir Zeit und Kosten im Produktionsablauf sowie der Logistik.« Zudem würde sich die Qualität verbessern, weil Umwelteinflüsse von außen unterbunden würden. »Die Anlage ersetzt aber kein Personal«, betont Hellmich. Im Gegenteil, man erhoffe sich durch den Einspareffekt zusätzliche Aufträge. Technik-Vorstand Ralf Ackermann sagte, Balda könne mit dieser Fertigungsmethode »noch flexibler auf die Anforderungen der unterschiedlichen Kundensegmente einzugehen.«
Neben dem Bereich Handyschalen sei die neue Maschine auch in den Bereichen Kosmetikverpackungs-, Spielzeug- und Autoindustrie einsetzbar.

Artikel vom 24.01.2007