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Ruck muss durch die
Rentenpolitik gehen

Deutsche Sozialsysteme ganz neu ordnen

Nur Fiktion? Bettina Zimmermann und Jean-Theo Jost in »Aufstand der Alten«.Foto: ZDF

Zum Thema »Aufstand der Alten 2030«:
Seit einigen Jahren kursieren makabre Witze wie etwa dieser: »Die BfA zahlt eine Prämie für jeden überfahrenen Alten« usw. Was da locker und flockig geredet wird, könnte sehr bald so wie in dem Fernseh-Dreiteiler »Aufstand der Alten«, Doku-Fiction von 2030, Wirklichkeit werden. Das erinnert mich an den bekannten Klassiker »Die Zeitmaschine«. Dort werden im Reich der »Molchos« nur junge, gesunde Menschen gezeigt. Später aber stellt sich heraus, dass Alte von den Beherrschern ausgemustert (gefressen) wurden. In einem anderen Film bekam jeder über 70 vom Staat eine Pille, die er zu nehmen hatte, sobald er Kosten verursachte. Fiktion?
Schon Jahrzehnte bevor man plante, zum Mond zu fliegen, gab es Romane und sogar eine Operette, die das möglich machten. Wegen der Halbherzigkeiten unserer Regierungen ist so etwas möglich, was in dem ZDF-Film überspitzt gezeigt wurde. Er macht aber auch Hoffnung und zeigt deutlich, dass wir es »heute« mit unseren Reformen in der Hand haben, Weichen richtig zu stellen: Man müsste nämlich die Familien-, Gesundheits- und Rentenpolitik auf Null runterfahren und dann nochmal ganz neu durchstarten!
Monatsgehalt für Mütter mindestens 500 Euro, anstatt Kindergeld alles frei bis nach der Ausbildung. Denn Mütter schaffen freie Arbeitsplätze, und Muttersein bekäme endlich wieder den ihm gebührenden Rang. Abschaffung der Kassenärztlichen Vereinigungen und Verminderung auf zehn Krankenkassen. Pflichtversicherung für »jeden« in der gesetzlichen Krankenkasse. Wem das zu wenig ist, der kann sich weiter privat versichern lassen. Dadurch wird vieles möglich, das wegen des Kostendrucks gestrichen wurde. Auch Ärzte wären wieder fröhlicher und ansprechbarer, wenn ihre Kostenabrechnung anders geführt würde. . .  In die Rentenpolitik gehört ein ordentlicher Ruck. Allein durch Beiträge wird sie sich auf Dauer nicht finanzieren lassen. Möglichkeiten gibt es also genug, die Politik muss sie nur nutzen.MAJA PFEIFER33378 Rheda-Wiedenbrück

Artikel vom 06.02.2007