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Neues Markenzeichen kommt
bei den Politikern nicht an

Auch Geld für Imagekampagne noch nicht bewilligt


Bielefeld (MiS). Die neue Imagekampagne zur Förderung des Wirtschaftsstandortes Bielefeld kann nur mit Verspätung starten. Bisher ist noch kein Geld bewilligt worden. Auch das neue Bielefeld-Logo stößt bei den Politikern nur auf wenig Gegenliebe.
750 000 Euro soll die von dem Agentur-Trio »Inforce« (Bielefeld), »Drogies2moro« (Osnabrück) und »Brasilhaus« (Bremen) entwickelte, internetgestützte Kampagne kosten (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Die Werbefachleute hatten auch vorgeschlagen, das aus ihrer Sicht angejahrte Bielefeld-Logo durch ein zeitgemäßeres zu ersetzen. Die Idee: Ein schnörkellos gehaltener Schriftzug, bei dem das Kürzel »BI« durch einen Kreis hervorgehoben ist.
Eigentlich wollte der Beteiligungsausschuss des Rates in nichtöffentlicher Sitzung das Geld für die auf drei Jahre ausgelegte Kampagne (Start: Frühjahr 2007) freigeben. Die Fraktionen meldeten aber noch »Beratungsbedarf« an. Kritik gab es an dem Vorschlag, das Logo auszutauschen.
Damit seien Kosten verbunden, die sich noch einmal im sechsstelligen Euro-Bereich bewegen würden. Alle offiziellen städtischen Briefbögen, Broschüren, zahlreiche Schilder und der Internetauftritt (www.bielefeld.de) müssten umgestaltet werden, um eine einheitliche »Corporate Identity«, ein einheitliches Erscheinungsbild, zu erhalten. Zwar müsse dies nicht auf einen Schlag, aber zeitnah erfolgen.
Während die Imagekampagne von der städtischen Beteiligungsgesellschaft BBVG finanziert werden soll, müsste die optische Auffrischung auf Briefpapier & Co. aus der nach wie vor klammen Stadtkasse bezahlt werden. Auch das verursacht manchem Politiker Bauchschmerzen.
Im Grundsatz einig sind sich die Fraktionen, dass Bielefelds Vorzüge als Wirtschaftsstandort einem breiteren Publikum bekannt gemacht werden müssten. Das Agentur-Trio hatte dazu vorgeschlagen, das neue Mitmach-Internet Web 2.0 zu nutzen. Über Anzeigen in der überregionalen Presse, Werbung in Bundesliga-Stadien, an Bussen, Bahnen und Plakattafeln könnte auf die neue Internetadresse »www.
web2bi.net« hingewiesen werden. Dort würde auf spezielle Internetforen (Blogs) und Videos (Podcasts) aufmerksam gemacht. Die Nutzer könnten sich sich informieren - und wenn sie mögen - in einen Dialog über Bielefeld-spezifische Themen einsteigen. Zweifel gibt es, ob diese Kampagne tatsächlich die gewünschte Zielgruppe erreicht.

Artikel vom 24.01.2007