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Winterkälte wärmt Brinkmann

Schnäppchenpreise für Saisonmode kommen zu früh -ÊUmsatz 2006 stabil

Von Bernhard Hertlein
Herford (WB). Winterschlussverkauf zum Winterstart: Das erfreut die modische Kundschaft. Die Hersteller von dicker Winterkleidung aber machen sich Sorgen, wie sie auf Dauer ihre Einnahmen sichern können: »Wenn sich das fortsetzt, dass der Winterkälte immer später beginnt, müssen wir die Einteilung der Modesaisons neu überdenken«, forderte gestern Klaus Brinkmann.
Neben Bugatti und Doris Hartwich entwickelt sich die Marke Eduard Dressler besonders positiv. Foto: Brinkmann
Pikeur gehört zu den erfolgreichen Tochterfirmen von Brinkmann. 2007 feiert die Reitmode aus Werther ihren 50. Geburtstag. Foto: Büttner

Die Brinkmann-Gruppe hat nach mehreren Jahren mit erfreulichen Zuwachsraten den Umsatz 2006 auf dem Rekordniveau von 245 Millionen Euro halten können. Auch die Zahl der Mitarbeiter blieb mit 1250 in Deutschland, davon 350 am Stammsitz in Herford, stabil. Während die Nachfrage in Deutschland leicht zurückging, konnten die Ostwestfalen im Ausland zulegen. Der Exportanteil erhöhte sich von 44 auf 46 Prozent. Hauptabnehmer ist das Modeland Italien, wo Brinkmann Platz 1 unter allen deutschen Importeuren von Bekleidung belegt.
Nach Angaben von Klaus Brinkmann, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Wolfgang führt, investierte die Gruppe 2006 und 2007 jeweils 8,5 Millionen Euro. Neben dem Neubau einer Verwaltung bei der Tochterfirma Eduard Dressler in Großostheim und der Einrichtung einer ständigen Ausstellung in der »Halle 29« in Düsseldorf floss ein Großteil in die Stärkung der Marke. In der Pole-Position fährt dabei »Bugatti«. Die Zahl der Shops im In- und Ausland erhöhte sich 2006 um 60 auf 400. In diesem Jahr sollen sogar 100 hinzugekommen. Dabei werde vor allem die Zahl der ausländischen Shops -Êbislang 40 -Êdeutlich steigen, erklärte Brinkmann. Inzwischen stützen 13 Lizenznehmer von der Unterwäsche bis zu Schuhen zusätzlich die Markenbekanntheit von Bugatti.
Positiv entwickelt haben sich 2006 neben Bugatti vor allem die Brinkmann-Marken Doris Hartwich mit einem Zuwachs von sieben bis acht Prozent, Wilvorst mit Plus drei Prozent, Odermark, Eres und Eduard Dressler. Die Lizenzmarke Burberry konnte ihren Umsatz halten. Dagegen erreichte Atelier Torino nicht das Vorjahresniveau. Die Produktion des Hosenspezialisten Statz in Erkelenz wird, wie gemeldet, im ersten Halbjahr 2007 aufgelöst.
Grund zum Feiern haben die Herforder. 50 Jahre ist es her, dass die Tochterfirma Pikeur Reitmoden - damals noch unter dem Namen Haefner & Co. - gegründet wurde. Das vergangene Jahr war nach Angaben von Brinkmann das erfolgreichste in der bisherigen Geschichte des Unternehmens. Beflügelt von der WM in Aachen gelangt es den 120 Mitarbeitern am Sitz in Werther bei Bielefeld sowie im niedersächsischen Uchte, den Rekordumsatz des Vorjahres noch einmal zu verbessern. Ein Teil des Zuwachses wurde sicher auch von den erfolgreichen Reitern Meredith Michaels-Beerbaum, Ludger Beerbaum und Hubertus Schmidt in den Sattel gehoben. Wegen der starken Nachfrageentwicklung erwarb Pikeur 2006 eine ans Werksgelände angrenzende Halle, in die nun ein Teil der Lager- und Logistikfläche ausgelagert wurde.

Artikel vom 24.01.2007