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Widerstand erfordert Courage

Theater - Kino - Ausstellung: Arbeit und Leben informiert über Faschismus

Bielefeld (gge). Ausstellung, Theater und Kino - diese drei Präsentationsformen hat der Verein Arbeit und Leben in Bielefeld für drei Projektwochen gewählt, um über Widerstand im Nationalsozialismus und Formen rechter Gewalt heute zu informieren.

»Historischer Widerstand und zivilgesellschaftliches Engagement« lautet der Titel der Veranstaltungsreihe vom 29. Januar bis 16. Februar. In der Volkshochschule im Ravensberger Park werden die Ausstellungen »Die Weiße Rose« und »Neofaschismus in Deutschland« mit insgesamt 47 Exponaten gezeigt.
Ergänzend dazu gibt es vier Vormittagsaufführungen und eine Abendveranstaltung kommenden Montag, 19 Uhr, zur Eröffnung der Gesamtreihe im Theaterlabor Bielefeld, Dürkopp Tor 6. Prof. Dr. Arno Klönne gibt eine Einführung. Das Schnürschuhtheater aus Bremen bringt die letzten vier Tage der Geschwister Scholl auf die Bühne.
Einen weiteren Zugang zum Thema bieten die Filme über »Sophie Scholl« und die »Edelweißpiraten« (aus dem proletarischen Widerstand gegen Hitler), die im Lichtwerk-Kino im Ravensberger Park gezeigt werden. Im Anschluss an die Theateraufführungen und Filme finden moderierte Diskussionsrunden statt. Die Veranstaltungen sind zeitgleich so geplant, dass sie in Kombination besucht werden können. Die Besucher werden von 25 Schülerinnen und Schülern durch die Ausstellung geführt, die zu so genannten »Guides« ausgebildet wurden. Sie kommen vom Gymnasium Heepen, von der Realschule Jöllenbeck, von dem Car-Severing-Berufskolleg und vom Gymnasium am Waldhof.
»Wir möchten mindestens 500 Menschen erreichen«, erklärte Klaus Gutbrod, Pädagogischer Leiter und Geschäftsführer des Vereins Arbeit und Leben, einer gemeinnützigen Bildungseinrichtung in Trägerschaft der Stadt (Volkshochschule) und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Denn, so Jugendbildungsreferentin Sabine Beinlich: »Das Thema Widerstand findet wenig Eingang in den Schulunterricht.«
Hauptzielgruppe der Projektmaßnahme sind Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende aus Bielefeld. Aber auch Lehrerinnen, Lehrer, pädagogische Fachkräfte in Schulen und Jugendeinrichtungen sind willkommen.
Geworben wird für Zivilcourage und persönliches, politisches Engagement. Finanzielle Unterstützung finden die Initiatoren bei den Stadtwerken und bei der Aktion Mensch. Der Eintritt zur Eröffnungsveranstaltung beträgt fünf Euro, für Kino und Theater sind vier Euro zu entrichten. Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos.

Artikel vom 24.01.2007