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Ludewig wachsen Flügel

Radprofi freut sich auf das Comeback bei Wiesenhof

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Endlich wieder auf Touren: Der Steinhagener Radprofi Jörg Ludewig (31) präsentierte sich gestern bei der Mannschaftsvorstellung seines neuen Arbeitgebers Wiesenhof-Felt in Karlsruhe selbstbewusst wie lange nicht mehr.

»Ich bin motiviert wie eh und je«, sagte der Ostwestfale, »und fühle mich auf dem gleichen Level wie ein 24-Jähriger, der allen zeigen will, was er kann.« Genau das hat sich der Routinier vorgenommen, nachdem ihm sein alter Rennstall T-Mobile wegen einer acht Jahre zurückliegenden Dopingmittel-Anfrage kurzerhand für mehr als ein halbes Jahr auf Eis gelegt hatte.
Die Zwangspause ist mit dem Wechsel zum - offiziell - zweitklassigen Team aus Karlsruhe nun abgelaufen. Schon nach dem ersten gemeinsamen Trainingslager auf Mallorca ist Ludewig überzeugt, den richtigen Schritt gemacht zu haben: »Man spürt einen enormen Zusammenhalt im Team, weil jeder weiß, dass wir die Großen nur ärgern können, wenn alle an einem Strang ziehen.« Dabei sind alle wichtig, nicht nur Steffen Wesemann, der Flandern-Rundfahrt-Sieger 2004 und unbestrittene Star des Teams, der wie Ludewig von den matten Magentafarbenen aus Bonn zu den grellgrünen Geflügelflitzern wechselte. Ludewig: »Hier ist nicht nur einer der Chef, hier sind alle Chefs.«
Die Rennsaison beginnt für den Ostwestfalen am 18. Februar in Portugal. Hier will sich das Team von Sportdirektor Jens Heppner erstmals in voller Fahrt zeigen. »Danach ist alles wie bei den ProTour-Teams«, erläutert Ludewig, der den belgischen Klassikern wie Paris-Roubaix schon jetzt entgegenfiebert.
Sein persönliches Augenmerk gilt den Auftritten in Deutschland. »Rund um Köln, die Niedersachsen-Rundfahrt, wieder durch Rheda-Wiedenbrück, sowie der Henninger Turm sind im Frühjahr die Rennen, bei denen es gilt«, sagt Ludewig. Später will er bei der deutschen Meisterschaft und der Deutschland-Tour auftrumpfen.
Und vielleicht darf er dann auch wieder am ganz großen Rad drehen: Im Herbst wird in Stuttgart die WM ausgefahren. Aber all das ist Zukunftsmusik. Wichtig ist für den Steinhagener: Er darf überhaupt wieder »aufsatteln«.

Artikel vom 24.01.2007