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Anklage gegen Katsav

Israels Präsident unter Vergewaltigungsverdacht


Tel Aviv (dpa). Die israelische Staatsanwaltschaft will Präsident Mosche Katzav (61) wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung von Frauen sowie Korruption vor Gericht stellen. Das israelische Justizministerium teilte gestern mit, Generalstaatsanwalt Menachem Masus habe eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen. Katzavs Anwalt David Libai sagte daraufhin, Katzav werde sein Amt vermutlich vorübergehend niederlegen. »Ich gehe davon aus, dass dies möglicherweise seine letzte Nacht im Präsidentenamt ist.«
»Es gibt ausreichend Beweise für eine Anklageschrift gegen den Präsidenten«, teilte das Justizministeriums mit. Über eine formale endgültige Anklageerhebung solle erst nach einer letzten Anhörung von Katzav entschieden werden.
Katzavs Anwalt Libai sagte, der Präsident werde kämpfen, um seine Unschuld zu beweisen. Er erinnerte gleichzeitig an Katzavs Versprechen, sein Amt niederzulegen, sollte Masus eine Anklage empfehlen. Der Präsident wolle sich heute über seine Zukunft äußern.
Nach Medienberichten soll der Präsident wegen sexueller Vergehen gegen vier Frauen angeklagt werden, die für ihn gearbeitet hatten. Katzav hatte die Anschuldigungen stets zurückgewiesen.

Artikel vom 24.01.2007