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Milder Winter erspart der
Stadt bislang 850 000 Euro

Erst einen Tag im Einsatz - Prognose verheißt Schnee

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (bp). Was die Verkäufer von Winterreifen, Rodelschlitten, Skistiefeln oder Daunenjacken schmerzt, freut den städtischen Umweltbetrieb: der späte Wintereinbruch. 850 000 Euro wurden bislang - im Vergleich zum Durchschnittswinter - eingespart.

Andreas Geisler, Abteilungsleiter Straßenreinigung und Winterdienst: »Bislang waren wir nur sporadisch unterwegs, der einzige Einsatztag bislang war der 27. Dezember.« Auch Dienstag, ein Tag mit einer Tiefsttemperatur von immerhin minus 4 Grad, war kein Einsatztag. Geisler: »Die Straßen waren trocken, Glätte gab es nicht, allenfalls überfrorene Pfützen.«
Ein durchschnittlicher Winter kostet den Umweltbetrieb 1,8 Millionen Euro, jeder Einsatztag demnach zwischen 50 000 und 60 000 Euro. In einem durchschnittlichen Winter gibt es im November 2,3 Einsatztage, im Dezember 8,5. In einem »normalen« Januar müssen die Streufahrzeuge und Schneepflüge rechnerisch an 8,4 Tagen ausrücken.
3000 Tonnen Streugut, so Andreas Geisler, seien eingelagert worden - ohne Verfallsdatum: »Das können wir auch noch im nächsten Winter einsetzen.« Ein Restbestand von 500 Tonnen müsse zudem bis ins Frühjahr hinein vorrätig sein. Geisler: »Damit wir ein bis zwei Tage abdecken können.«
Mitarbeiter und Subunternehmen seien während der Wintermonate in Bereitschaft. Glaubt man den Prognosen, kommen sie in dieser Woche zum Einsatz. Denn ein kräftiges Island-Hoch sorgt für Kälte, tiefer Luftdruck im Mittelmeerraum für massiven Schneefall - zunächst in Süddeutschland.
Der Bielefelder Umweltbetrieb bekomme, so Andreas Geisler, täglich zwei Wettervorhersagen. Die eine beschreibt den Zeitraum von 13 Uhr an für 24 Stunden und beinhaltet auch eine so genannte Belagstemperaturvorhersage. Die spricht für heute, Mittwoch, von trockenen Straßen bei Nachttemperaturen von minus 7 Grad. Die zweite Prognose sagt das Wetter der nächsten Tage voraus: für heute schon ein Reif- und Schneerisiko, für Freitag »Schneefall im Laufe des Tages«.
Jetzt, bei nächtlichen Temperaturen unter der Null-Grad-Grenze, seien, so Andreas Geisler, von 3 Uhr an Kontrollfahrer im Stadtgebiet unterwegs, um festzustellen ob und wo gestreut werden muss. Geisler: »Für die Bergstrecken zum Beispiel setzen wir dann ein bis zwei Fahrzeuge ein.«

Artikel vom 24.01.2007