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Libanon

Hariri-Mord ist Schlüsselfrage


Die Demonstrationen und Straßenblockaden der Schiitengruppen Hisbollah und Amal in Beirut im vergangenen Dezember waren erst der Anfang. Jetzt will die Hisbollah mit ihren Anhängern nicht nur den Sturz der anti-syrischen Regierung von Fuad Siniora erzwingen, der sie Abhängigkeit von den USA vorwerfen. Es geht grundsätzlich um die Frage, wie das Verhältnis zur einstigen Schutzmacht Syrien künftig aussehen soll, die unter der Regierug Siniora ihren Einfluss über das Nachbarland weitgehend verloren hat.
Die Hisbollah hält dem Regime in Damaskus weiter die Treue, schließlich ist die Führung in Damaskus neben dem Iran ihr wichtigster Verbündeter und Waffenlieferant. Die von den Sunniten und einem Teil der Christen unterstützte pro-westliche Siniora-Regierung wirft den Syrern dagegen permanente Einmischung in die inneren Angelegenheiten vor.
Letztlich hängt das Schicksal der Regierung Siniora wohl davon ab, wie schnell die Morde an dem früheren Ministerpräsidenten Rafik Hariri und anderen anti-syrischen libanesischen Politikern aufgeklärt werden. Wenn eine Verwicklung des syrischen Geheimdienstes nachgewiesen werden kann, dürfte sich die Unterstützung der Hisbollah sehr schnell abkühlen. Friedhelm Peiter

Artikel vom 24.01.2007