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Kochen: ein Mix aus Handwerk und Kunst

Der Küchenmeister Zoran Bundra aus Bünde betreibt einen Partyservice und organisiert Feiern

Von Jörn Petring
Bünde (WB). Wer Zoran Bundra bei der Arbeit zuschaut und sieht, wie er phantasievolle Menüs zaubert, mag es nicht glauben. »Natürlich - manchmal bestellen wir uns für zu Hause auch einfach eine Pizza.«

Vor zwei Jahren hat der gelernte Küchenmeister den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und verdient seine Brötchen seitdem mit einem eigenen Partyservice.
Das Geschäft ist bestens angelaufen, in diesem Jahr soll ein Auszubildender eingestellt werden. In einem Markt, in dem ohnehin schon intensiv nach Kriterien wie Frische, Service und Geschmack selektiert wird, versucht der gebürtige Jugoslawe, mit innovativen Ideen für frischen Wind zu sorgen.
Wer bei einem Partyservice bestellt, tut dies zumeist, um sich Arbeit zu ersparen. »Wir wollen es für die Kunden so unkompliziert wie möglich machen«, sagt Bundra, der zuletzt in einem Bielefelder Hotel als Koch angestellt war. So sieht sich der 40-Jährige nicht nur als Küchenmeister, sondern weiß auch mit Management-Qualitäten und ausgefeilter Organisation zu überzeugen. Dem Dienstleistungsgedanken kommt bei seinem Service »menue faktur« eine große Rolle zu -Ê»menue« steht für die Speisefolge, »faktur« fürs Handwerk.
Bei der Planung von Hochzeits-, Firmenfeiern oder Geschäftsessen versucht Bundra systematisch, aber dennoch möglichst individuell, auf die Wünsche seiner Kunden einzugehen. Im Vorfeld werden so nicht nur die Räumlichkeiten besucht, sondern es wird auch ein ausführliches Beratungsgespräch geführt. Tischdekoration, Besteck und Geschirr - alles muss passen. Wenn gewünscht, stellt Bundra die notwendigen Accessoires zur Verfügung, stellt Servierpersonal und auch komplette Thekenmannschaften. Das heißt: Der Kunde kann ein Komplettpaket buchen, Bundra kümmert sich um die gesamte Organisation einer Veranstaltung.
»Unsere Arbeit sollte nicht mit der Lieferung von Essen aufhören.« Ganz im Gegenteil: »Da geht es für mich erst richtig los«, meint Bundra. Denn der Küchenmeister vollendet seine »Werke« zumeist direkt vor Ort. Mit einem Dampfkocher werden die kurze Zeit vorher vorgekochten Gerichte fertig gegart. »So garantieren wir maximale Frische.«
Damit ist es aber bei den Kunden noch lange nicht getan. Bundra: »Es reicht nicht aus, einfach nur gut zu sein. Unser Ziel ist es, die Kunden zu begeistern.« Genau diese Begeisterung soll durch individuellen Service vor Ort gewährleistet werden. Bundra stellt immer mindestens ein Mitglied seines Teams direkt ans Buffet ab, wo dann über die Gerichte, sei es die einfache Tomatensuppe, die pochierte Seezunge, der Quark Mousse oder das Hirschkalbsrückenfilet, beraten wird.
Und auch der Chefkoch selbst sucht die Nähe zum Genießer. Wer möchte, kann Bundra sogar beim Kochen auf die Finger schauen. Ob das Candle-Light-Dinner für Zwei oder ein Großereignis mit mehreren 100 Gästen - gerne kocht Bundra auch direkt vor Ort. Für ihn ist klar: Das Auge isst immer mit. Ein illuminiertes Dessert ist beim Partyservice »menue faktur« eine Selbstverständlichkeit. »Kochen ist die Vereinigung von Handwerk und Kunst. Zu 90 Prozent ist es aber Handwerk.«

Artikel vom 27.01.2007