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Immobilienkauf: Auf die Lage kommt es an

Infrastruktur und Ambiente müssen stimmen

Der Immobilienkauf zur Kapitalanlage kann sich wieder lohnen: Preise und Zinsen sind noch niedrig, die Marktaussichten gut. Und in Einzelfällen gibt es noch Steuervorteile.

Deutschlands Wohnungsmärkte kommen aus ihrem jahrelangen Tief heraus und bieten neue Chancen zur Kapitalanlage. An Standorten wie Hamburg, München und Düsseldorf rechnet zum Beispiel das Forschungsinstitut Feri mit jährlichen Preissteigerungen von bis zu 3,5 Prozent für Eigenheime und Eigentumswohnungen. Die Gründe: Die Nachfrage steigt mit dem Konjunkturaufschwung und der wachsenden Zahl der Haushalte. Zugleich ist das Neubau-Angebot deutlich geschrumpft. 2005 wurden nur noch 260 000 Wohnungen fertig gestellt - der tiefste Stand seit 1949.
Günstig für Käufer sind auch die niedrigen Zinsen. Bei Krediten mit zehnjähriger Laufzeit liegen sie meist noch unter fünf Prozent pro Jahr - der Durchschnitt der letzten 40 Jahre beträgt sieben Prozent. Für Vermieter sind damit oftmals die Mieteinnahmen nach dem Kauf von Anfang an höher als die Kreditkosten.
Vor allem aber können Erwerber bei gut gewählten Objekten mit stetigen und steigenden Mieteinnahmen sowie mit höheren Preisen bei einem Wiederverkauf rechnen. Zudem sind Anleger bei Immobilien-Investments vor möglicher Inflation weit besser geschützt als bei Vermögensanlagen in festverzinslichen Papieren, da der Immobilienwert meist mit den Verbraucherpreisen steigt. Für Denkmäler und Häuser in Sanierungsgebieten kommen in der Regel noch hohe Abschreibungen hinzu, mit denen Investoren die Steuerlast senken können.
Für den Immobilienkauf sind wirtschaftlich starke Standorte attraktiv. Dort bleibt die Zahl der Arbeitsplätze hoch oder wächst sogar noch - und damit die Zahl der Einwohner. Investiert werden sollte also entweder in Metropolen oder in dynamischen mittelgroßen Städten. Innerhalb der Regionen sind Immobilien in besseren Stadtlagen zukunftsträchtiger als in grünen Vorortsiedlungen. Denn künftig wird es weniger Familien mit Kindern geben, dafür mehr Senioren, Paare und Singles, die ein Umfeld mit guter Infrastruktur und zugleich mit gutem Ambiente suchen.
Neben der richtigen Lage zählt auch der Grundriss. Gefragt bei anspruchsvollen Mietern sind vor allem geräumige Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern und praktischen Grundrissen. Flexibel nutzbarer Raum fehlt oft in Bauten aus der sparsamen Zwischen- und Nachkriegs-Ära. Eher wird er in Häusern der Gründerzeit oder in neueren Objekten geboten. Hier stimmen häufig auch Atmosphäre und Wohnkomfort.

Artikel vom 26.01.2007