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Nichts ging mehr auf
Bielefelds Schnellstraße

Drei Unfälle in drei Stunden verursachten Riesenstaus

Bielefeld (hz). Autofahrer, die gestern auf dem Ostwestfalendamm unterwegs waren, mussten sich in großer Geduld üben - nach drei Unfällen wurde Bielefelds Schnellstraße zweimal gesperrt. Die Folge: Der Verkehr staute sich auf mehreren Kilometern Länge zurück, auf den Ausweichstrecken wie der Artur-Ladebeck-Straße sah es nicht viel anders aus.

Für die erste Vollsperrung in Richtung Eckendorfer Straße hatte um kurz vor 11 Uhr ein missglücktes Abschleppmanöver einer Lkw-Zugmaschine gesorgt. Das tonnenschwere Fahrzeug einer Spedition aus Bad Oeynhausen war zunächst auf der Autobahn 2 mit Motorschaden liegen geblieben. Eine zweite Lkw-Zugmaschine der Firma aus dem Kreis Minden-Lübbecke nahm den Haveristen an den Haken, von der A 2 sollte es quer durch Bielefeld in Richtung Heimat gehen.
Doch die beiden Lkw kamen nur bis auf den Ostwestfalendamm, etwa 100 Meter nach der Ausfahrt Johannistal in Fahrtrichtung Innenstadt war Schluss. Die geschleppte Zugmaschine geriet aus bislang unbekannter Ursache nach rechts gegen eine Leitplanke, der Dieseltank und Reifen rissen auf.
200 bis 300 Liter Treibstoff, so die Schätzung von Feuerwehr und Umweltamt, ergossen sich auf die Straße und verwandelten diese in eine Rutschbahn. Dann floss der Diesel in den Regenwasserkanal des OWD und von dort weiter in die Lutter. Die Retter von der Berufsfeuerwehr und von der Löschabteilung Quelle waren mehr als eine Stunde auf der vor der Unfallstelle voll gesperrten Stadtautobahn im Einsatz, um säckeweise Bindemittel auf den ausgelaufenen Diesel zu schütten. Der Verkehr wurde über die Abfahrt Johannistal zur Artur-Ladebeck-Straße abgeleitet.
Zudem wurde wegen des bereits im Wasser treibenden Diesels die oberirdische Lutter am Waldhof abgeriegelt und an der Walkenmühle am Stauteich 1 eine Ölsperre gelegt. Gegen 12.30 Uhr konnte der OWD-Verkehr wieder einspurig gen Innenstadt rollen.
Nur 75 Minuten später wurde der OWD kurz vor der Abfahrt Quelle in Richtung Südring gesperrt. Eine Corsa-Fahrerin (23) war von einem dunkelgrünen Kombi nach links abgedrängt worden und mit einem Opel Vectra zusammengestoßen. Der Unfallverursacher im Kombi flüchtete.
Fünf Minuten später kam es dann hinter dieser Unfallstelle zu einem zweiten Blechschaden: Eine Mazda-Fahrerin war am Stauende auf einen bremsenden BMW aufgefahren. Der Gesamtsachschaden aller Unfälle beträgt etwa 15 000 Euro, verletzt wurde niemand.

Artikel vom 23.01.2007