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Kinder verschönern ihre Lebensumgebung

Das Projekt »Lebenswelt Stadt - spielend mitgestalten« zeigt erste Ergebnisse


Bielefeld (uj). Einmal Stadtplaner oder Architekt spielen? Kein Problem: Bei dem Projekt »Lebenswelt Stadt - spielend mitgestalten« haben Kinder und Jugendliche öffentliche Plätze in der Bielefelder Innenstadt kritisch unter die Lupe genommen und Verbesserungsvorschläge unterbreitet. Einige wurden von der Verwaltung abgewiesen, andere durchgewunken, wie das selbst gestaltete Schild, das unter dem Ostwestfalen-Tunnel auf das Spielhaus in der Teichstraße hinweist. Wer den bunten Fußspuren auf dem Asphalt folgt, befindet sich im Nu in einer Unterwasserwelt.
Na gut, eintauchen ist lediglich optisch möglich, denn es handelt sich um eine Wandmalerei, die von Kindern im Alter von acht bis elf Jahren gestaltet wurde, die nachmittags das Spielhaus des Vereins »Spielen mit Kindern« besuchen. Nicht ohne Stolz präsentierten Yaruzcan Tanis, Betül Ertürk, Selma Yilmaz und Neslihan Demir jetzt die Ergebnisse ihrer Verschönerungsaktion. Aus einer grauen Betonwand neben dem Spielhaus wurde eine fantastische, farbenfrohe Unterwasserwelt.
»Für den Weg von der Idee bis zur Realisierung erhielten die Kinder Unterstützung vom Amt für Verkehr«, berichtet Tanja Reineke, Referentin für Medienpädagogik beim Jugendring, die das Projekt gemeinsam mit dem freiberuflichen Medienpädagogen Christian Großekatthöfer und der Leiterin des Spielhauses, Astrid Lausch, begleitete.
Die Vorschläge der Kinder wurden zuvor im Internet präsentiert und konnten über ein Online-Forum öffentlich diskutiert werden. »Bei den Behördengängen und der Sponsorensuche wurden die Kinder mit eingebunden. So konnten sie miterleben, wie zäh manche Verhandlung verlief«, erzählt Astrid Lausch.
Nicht alle Vorschläge konnten berücksichtigt werden. Gewünschte Fassadenveränderungen im Neuen Bahnhofsviertel etwa wurden abgelehnt. Genehmigt wurde unter anderem aber eine Pflastermalerei neben dem Ishara. Sie wird im Frühling, wenn die Temperaturen wieder angenehmer werden, in Angriff genommen. Unterstützt wird das Projekt mit 5000 Euro von der Aktion Mensch.

Artikel vom 23.01.2007