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Westfalenross soll bleiben

Ferdinand Klingenthal: Wappentier verbindet Menschen

Von Ernst-Wilhelm Pape
Paderborn/Münster (WB). Der Paderborner Textilunternehmer und Präsident des Einzelhandelsverbandes Ostwestfalen-Lippe, Ferdinand Klingenthal, sorgt sich um die Zukunft Westfalens.
Das Westfalenross: Traditionelles Wappentier für Westfalen.

Klingenthal kritisiert, dass aus dem Logo des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe das Westfalenross sang- und klanglos gestrichen wurde. Das Westfalenross sei das Identifikationszeichen für Westfalen. Auch die Namen Westfalen und Lippe würden im Hinblick auf das Logo weitgehend verschwinden. »Was ist da los? Was passiert da, warum?« fragt Klingenthal in einem Brief, den alle Mitglieder des Bundestages aus OWL, alle Mitglieder des Landtages aus OWL, die Mitglieder der Landschaftsversammlung (Westfalenparlament) aus OWL, Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl, die Landräte in OWL, die Präsidenten der Industrie- und Handelskammern in OWL, der Vorsitzende der Mittelstandsvereinigung im Kreis Paderborn und die Geschäftsführung der OWL Marketing GmbH erhalten haben.
»Wie konnte man unser Identifikationssymbol für Zugehörigkeit, Westfalentum und Heimat einfach über Bord werfen?« heißt es in dem Schreiben. Flaggen, Wappen, Wappentiere und- zeichen hätten eine ganz alte Tradition und tiefe Bedeutung für die Menschen. »Ist dieses Tun Element einer politischen Zielsetzung das Westfalentum zu entwurzeln und im Bundesland NRW zu anonymisieren und untergehen zu lassen?«
Klingenthal fordert dazu auf, die zukünftige geografische, beziehungsweise verwaltungstechnische Aufteilung des Bundeslandes NRW oder auch dessen Zentralisierung und Gleichmachung, mit offenem Visier in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Klingenthal: »Wenn Westfalen ohne eigene Institutionen und Symbole unerkennbar in Nordrhein-Westfalen untergeht, ist das schlecht für die innere Kraft der Region und den Zusammenhalt ihrer Menschen. Im »Europa der Regionen« ist Westfalen-Lippe unserer Heimat.« Und das müsse für die Menschen erlebbar, erkennbar, quasi greifbar sein.
Unterstützung erhält Klingenthal von der FDP-Fraktion in der Landschaftsversammlung. Auch für die FDP ist es völlig unverständlich, warum sich die politische Mehrheit im Landschaftsausschuss, allen voran der neue Direktor des Verbandes, Wolfgang Kirsch (CDU), dafür entschieden hat, den Verband allein mit dem Kürzel »LWL« profilieren zu wollen. Das Ross aus dem Logo des Verbandes zu streichen, sei ein historischer Treppenwitz in der Geschichte des Verbandes und seiner Region und keineswegs zu zum Lachen, sagte FDP-Fraktionsvorsitzender Stephen Paul aus Herford.

Artikel vom 23.01.2007