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Zündfunke
fürs weitere
WM-Turnier

Von der Last befreit

Von Gunnar Feicht
Halle (WB). Nach der Niederlage gegen Polen war die Stimmung bei den deutschen Fans und Spielern im Emotionskeller. Der Hauptrunden-Auftaktsieg gegen Slowenien sorgt jetzt wieder für Euphorie.

»Das war wie ein Finale - und wir haben es gewonnen.« Torwart Henning Fritz, der mit einigen Großtaten zur ersten Fünf-Tore-Führung (10:5) beitrug, wusste die Bedeutung der zwei Punkte für die Moral des Teams treffend einzuordnen. Und Kollege Johannes Bitter blickte nach vorne: »Das ist die Initialzündung für das weitere Turnier.« Der Magdeburger hatte mit zwei erfolgreichen Siebenmeter-Paraden für eine entspannte Schlussphase gesorgt.
TBV Lemgos Rechtsaußen Florian Kehrmann, diesmal mit erheblich besserer Trefferquote als gegen Polen, war die Erleichterung anzumerken: »Wir haben den ersten von vier Schritten geschafft. So müssen wir weitermachen.« Sein Klubkamerad Sebastian Preiß atmete auf: »Das war heute wie eine Befreiung.« Nach Oliver Roggischs frühzeitiger zweiter Zeitstrafe (19. Minute) hatte er gemeinsam mit dem starken Oldie Christian Schwarzer den Abwehr-Innenblock gebildet. »Wir haben eine absolut überragende kämpferische Leistung geboten. Genau da müssen wir gegen Tunesien weitermachen«, sagte Preiß und war sich mit »Nebenmann« Schwarzer einig, als der vor allzu großem Überschwang warnte: »Wir dürfen nicht glauben, dass es jetzt von alleine geht, nur weil wir einmal gewonnen haben.«
Was neben dem emotionalen Durchbruch Mut macht, ist die enorme Steigerung der Rückraumschützen auf den Halbpositionen. Neben Pascal Hens setzte der frühzeitig für Christian Zeitz eingewechselte Holger Glandorf Akzente - vier Treffer nach der Pause. Der Linkshänder von der HSG Nordhorm, der in Osnabrück groß geworden ist: »Das war in punkto Moral und Kampf ein perfektes Spiel. Wir haben aus den Fehlern gelernt und endlich gezeigt, was wir können.«

Artikel vom 25.01.2007