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Dächer werden erst
provisorisch gedeckt

Es regnet herein, Satellitenschüsseln »verweht«


Bielefeld (bp). Orkan »Kyrill« ließ in Bielefeld reihenweise Dachpfannen abstürzen. In fünf Fällen wurde die Polizei alarmiert, um die Gefahrenstelle abzusichern. So wurde die August-Bebel-Straße bis Freitag in Höhe der Kreuzung mit der Paulusstraße komplett gesperrt, weil dort weitere Dachpfannen drohten, auf die Fahrbahn der stark befahrenen Straße zu stürzen.
Am Rathaus hatten die Hausmeister bereits Donnerstagnachmittag zur Selbsthilfe gegriffen (das WESTFALEN-BLATT berichtete) und Teile des Rathausplatzes abgesperrt, weil Ziegel herunter gefallen und zersplittert waren. Seit Freitag ist der Durchgang zwischen Altem und Neuem Rathaus zur Viktoriastraße gesperrt. Passanten werden dringend gebeten, den Bereich zu meiden, stattdessen den Rathausinnenhof als Durchgang Richtung Turner-/ Viktoriastraße und umgekehrt zu nutzen. Freitag begannen Dachdecker, den Sturmschaden am Alten Rathaus zu beheben.
Die 50 Betriebe der Zimmerer- und Dachdecker-Innung in Bielefeld hätten, so Obermeister Hans-Jürgen Bentrup, nach »Kyrill« volle Auftragsbücher: »Allein bei mir gingen gut 200 Anrufe ein, 25 Mitarbeiter sind mit acht Fahrzeugen unterwegs.« Priorität hätten die Fälle, wo es in die Häuser hinein regnet. Bentrup: »Diese Stellen sichern wir zunächst provisorisch, um möglichst viel abarbeiten zu können.« Nicht möglich sei es, »auf die Schnelle« Kostenschätzungen zu machen. Der Obermeister: »Da müssen uns die Versicherungen einfach vertrauen.«
Mehrere Dutzend Anrufe erreichten auch die Firma Pott (Radio- und Fernsehtechnik). Satellitenschüsseln hatte der Sturm verdreht, Halterungen waren gebrochen, eine Schüssel, so Inhaber Jürgen Pott, habe der Besitzer nicht mehr wiedergefunden: »Die ist einfach weggeflogen.« Die »verdrehten« Schüsseln müssen neu ausgerichtet werden, um TV-Empfang zu gewährleisten. Pott: »Um einen Zentimeter verstellt - schon sieht man nur Schnee.«

Artikel vom 20.01.2007