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Fundtiere: Städte einigen sich auf Pauschale

Vlothos Tierheim benötigt in diesem Jahr 90 000 Euro

Vlotho (krü). Das Tierheim Eichenhof benötigt jährlich 90 000 Euro für die Unterbringung von Fundtieren aus zehn Städten und Gemeinden. Ab dem laufenden Jahr soll das Abrechnungsverfahren vereinfacht werden.

Aufgegriffene Hunde und Katzen, die im Eichenhof Asyl finden, müssen nicht nur untergebracht werden. Sie brauchen Futter, Pflege und tiermedizinische Betreuung. Das Tierheim-Personal und vor allem Strom und Heizöl müssen bezahlt werden. »Allein das sind enorme Ausgaben«, sagt Tierschutzvereins-Vorsitzende Gertrud Fischer.
Bislang wurden die Kosten für jedes einzelne Fundtier vierteljährlich mit der jeweiligen Kommune abgerechnet - ein Verwaltungsaufwand sowohl für das Tierheim als auch für die zuständigen Ämter in den Rathäusern der zehn Vertragsgemeinden, der nun abgeschafft werden soll.
Denn alle Kommunen, deren Fundtiere im Eichenhof aufgenommen werden - das sind Bad Oeynhausen, Barntrup, Dörentrup, Extertal, Herford, Kalletal, Lemgo, Löhne, Spenge und Vlotho - sind der Bitte des Tierschutzvereins nachgekommen und überweisen 2007 erstmals vierteljährliche Pauschalen. »Alle Gemeinden haben die entsprechenden Verträge bereits unterzeichnet«, sagte Gerhard Geier, Fachbereichsleiter »Allgemeine Dienste« im Vlothoer Rathaus, gestern auf Nachfrage.
Auf der Grundlage der Fundtierzahlen der Jahre 2002 bis 2006 wurde für das laufende Jahr ein Finanzbedarf von 90 000 Euro ermittelt. »Das«, betont Gertrud Fischer, »ist allerdings das Minimum für den Tierheim-Betrieb. Um über die Runden zu kommen und um die dringendsten Sanierungen fortsetzen zu können, sind wir weiterhin auf Spenden angewiesen.«
Zur Festlegung der Pauschalen wurden die Fundtierzahlen im genannten Zeitraum addiert und durch die zehn Gemeinden geteilt. Da zusätzlich eine Einwohnerkomponente vereinbart wurde, zahlen die größeren Städte unabhängig von ihrem Fundtieraufkommen etwas mehr. Gerhard Geier: »Es ist erfreulich, dass alle Kommunen mitziehen. Das zeigt, wie groß die Bereitschaft ist, das Tierheim mitzutragen. Gäbe es die Einrichtung nicht, so müsste sie erfunden werden. Denn die Städte und Gemeinden könnten diese Aufgabe selber nicht leisten.«
Vorgestellt werden die neuen Vereinbarungen in der Sitzung des Ratsausschusses für Allgemeine Dienste am kommenden Montag (Sitzungssaal). Der öffentliche Teil beginnt um 17 Uhr.

Artikel vom 20.01.2007