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Arminia lässt Wünsche offen

Nach schlechter Chancenverwertung gelingt nur ein 1:1 gegen Budweis

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Eine Woche vor Beginn der Bundesliga-Rückserie lässt Arminia noch Zielstrebigkeit vermissen. Gegen den tschechischen Erstligisten Dynamo Budweis reichte es nur zum hoch verdienten 1:1.

Vor knapp 1000 Zuschauern in der SchücoArena präsentierten sich die Gäste eher als biederes und hausbackenes Team. »Die sind in ihrer Vorbereitung noch nicht so weit wie wir, weil die Serie dort erst Anfang März beginnt«, erklärte der verletzte Petr Gabriel (Achillessehnenprobleme). Bielefelds Trainer Thomas von Heesen war trotz des Remis nicht gänzlich unzufrieden. »Wir haben viele gute Möglichkeiten herausgespielt, aber das Tor nicht getroffen«, bemerkte er durchaus die entscheidenden Defizite.
Obwohl die vermeintliche Stammformation begann, konnte sie nicht restlos überzeugen. Das Manko lag vor allem in der vordersten Angriffsreihe. Weder Zuma noch Wichniarek verwerteten die hochkarätigen Chancen. Und Ioannis Masmanidis stand sich auf dem rechten Flügel einmal mehr selbst im Wege.
Arminias Defensive wurde von den harmlosen Tschechen kaum gefordert. Die einzige Möglichkeit ließ Ivo Taborsky per Kopf aus. Keeper »Matze« Hain verlebte einen ruhigen Samstagnachmittag. Um so überraschender fiel der Budweiser Führungstreffer gleich nach dem Seitenwechsel (47.). Taborski rutschte in eine Mrkvicka-Flanke und Hain hatte nur noch das Nachsehen.
Für mehr Leben sorgten die eingewechselten Bielefelder Außenstürmer Jonas Kamper und David Kobylik. Auch der langzeitverletzte Aziz Ahanfouf erwies sich ab Minute 63 als belebendes Element. Pech für den Marokkaner, dass Dynamos Schlussmann Filipko seinen Kopfball nach einer Kobylik-Flanke noch soeben mit viel Glück über die Querlatte drehte. Schwärmte Thomas von Heesen: »Aziz verfügt über viel Qualität. Wenn er jetzt auch noch vom kämpferischen Niveau her mithalten kann, wird er ein hervorragender Fußballer.«
Stärker als sein durchaus engagierter Vorgänger Marcel Ndjeng präsentierte sich auch Rechtsaußen Kamper. Ein ums andere Mal düpierte er seinen Widersacher und fütterte den Angriff mit zahlreichen Flanken. Kobylik hätte davon profitieren können. Freistehend brachte er gleich zweimal das Leder nicht unter.
Dass die Arminen dennoch zum hochverdienten Ausgleich kamen, verdankten sie dem ebenfalls eingewechselten Fatmir Vata. In seiner typischen Art »wurschtelte« er sich in den Strafraum und wurde von Martin Lestina gefoult. Schiri Detlef Scheppe (Menden) zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Aziz Ahanfouf ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen und verwandelte ganz cool. Arminia zeigte eine Generalprobe, die durchaus noch einige Wünsche offen lässt.
Arminia: Hain, Korzynitz (63. Danneberg), Bollmann, Westermann, Schulder, Ndjeng (63. Kamper, Marx (70. Vata), Kauf (46. Kucera), Masmanidis (63. Kobylik), Zuma (46. Eigler), Wichniarek (63. Ahanfouf).

Artikel vom 22.01.2007