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unserer Stadt
Sonntags um 18.50 Uhr sitzt Petra Grelle vor dem Fernseher. Dann lässt sich die Bielefelderin durch nichts und niemanden stören, »Lindenstraße« steht auf dem Programm. Für die 42-Jährige ist die Serie Kult, immerhin hat sie selbst schon in dem ARD-Dauerbrenner mitgespielt.
Petra Grelle hat ein Faible für Schauspieler und auch für Sänger, seit sie seinerzeit als auszubildende Einzelhandelskauffrau bei Karstadt mit Mary Roos in Kontakt kam. Petra Grelle bat den Star während des Bielefeld-Besuchs um eine Signatur auf dem Postkartenportrait und hatte ein neues Hobby entdeckt: Seither sammelt die Bielefelderin Autogramme. Für diese Leidenschaft besucht sie Konzerte und Veranstaltungen, sie schreibt indes auch die Agenturen an.
So wie sie es für eines ihrer wertvollsten Utensilien tat: 1989 schrieb Petra Grelle einen Brief an den Oetker-Konzern, bat um ein Autogramm des Seniorchefs. Prompt kam die Antwort des jüngst verstorbenen Rudolf August Oetker mit handgeschriebener Unterschrift. Autogrammkarten hat die Bielefelderin indes auch von den Mitgliedern des monegassischen Fürstenhauses oder auch seltene Fotos von Lady Di von einem Besuch bei der britischen Armee in Gütersloh.
Das Hobby pflegte Petra Grelle über Jahre hinweg, der Wechsel des Arbeitgebers tat dem keinen Abbruch. Die Bielefelderin arbeitet seit 1989 als Sekretärin für die Polizeibehörde der Stadt, ist seit 15 Jahren in der Polizeiinspektion Süd angestellt. Seit mindestens soviel Jahren hat sie sich in die »Lindenstraße« verguckt. Petra Grelle verpasst keine Sendung, weiß auch wegen ihrer Kontakte zum Studio und zur Redaktion um aktuelle Entwicklungen. Keine Frage, auch die Autogrammkarten »Mutter Beimer« alias Marieluise Marjan oder der im vergangenen Jahr verstorbenen Annemarie Wendl in der Rolle des Schandmauls »Else Kling« sind dabei. Was lag näher, selbst einmal einen Part in der Kultserie zu spielen? Petra Grelle bewarb sich und wurde prompt zu Aufnahmen eingeladen. So lief sie denn in der am 29. Oktober 2006 ausgestrahlten Folge »Manschetten« als Passantin vor dem »Café Meerse« her. - Petra Grelle hat diese Aufnahme selbstverständlich sorgsam archiviert, wie es eine perfekte Sammlerin eben tut.
Artikel vom 22.01.2007