30.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Menschen in
unserer Stadt
Roswitha Preckel
Lehrerin

»So lange ich denken kann, wollte ich immer Lehrerin werden«, sagt Roswitha Preckel (50). Entsprechend hart hat die gebürtige Bielefelderin, die heute an der Realschule Senne unterrichtet, für ihren Traumberuf gekämpft. Über den zweiten Bildungsweg schaffte sie es vom Hauptschulabschluss bis zur Pädagogischen Hochschule, wo sie ihr Staatsexamen in den Fächern Deutsch, Sport und Pädagogik ablegte. Das Referendariat absolvierte Preckel in Lage und Lemgo, ehe der Ruf aus Senne sie ereilte. »Anfang der Achtziger Jahre wurden an der Realschule dringend Schwimmlehrer gesucht. Für mich war das ein gute Chance und seitdem bin ich einfach hier geblieben.«
Zu den Maximen ihrer Arbeit als Lehrerin zählt für Roswitha Preckel das Motto: »Man kann nicht über die Jugend meckern, wenn man ihr keine Angebote macht.« Entsprechend stark engagiert sie sich auch außerhalb des Unterrichts für ihre Schüler. Seit Oktober 2004 gibt es auf Preckels Initiative hin ein Team von Schulsanitätern an der Realschule Senne. »Angefangen haben wir mit dem Angebot eines Erste-Hilfe-Kurses. Während der lief ist uns dann die Idee gekommen, richtige Schulsanitäter auszubilden.« Zunächst schafften zwölf Schüler die aufwendige Prüfung, seit vergangenem Oktober sind weitere 17 Schulsanitäter hinzugekommen, die in jeder Schulpause ihren Dienst versehen - abwechselnd versteht sich.
»Die Arbeit für dieses Projekt ist zwar manchmal etwas stressig, macht aber unheimlich viel Spaß, weil ich sehe, wie die Schüler an ihrer Aufgabe wachsen, selbstbewusster und selbstständiger werden«, sagt Preckel. »Es gab schon den Fall, dass ein Junge, der eigentlich krank war, zu seiner Mutter gesagt hat: ÝIch muss zur Schule, ich habe DienstÜ. Das reicht mir als Lohn für die viele Arbeit.«
Ausgleich zu ihrem Engagement findet Preckel vor allem beim Schwimmen und beim Wandern in der Natur - egal ob am Wasser oder in den Bergen. »In dem Punkt bin ich halt ein typischer Zwilling, der sich nur sehr schwer entscheiden kann.« Gern nimmt sie auf ihren Streifzügen eine Kamera mit. »Wenn ich eine schöne Blume am Wegesrand finde, lege ich mich auch auf den Bauch, um die zu fotografieren.«Peter Monke

Artikel vom 30.01.2007