22.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Von einer Technik, die es in sich hat

Lehrer Gábor Juhász und Schüler gestalten Liszt-Abend am Gymnasium

Von Mike-Dennis Müller
(Text und Foto)
Brackwede (WB). »Musik gehört - Musik erklärt«: Unter diesem Motto hat der Musik-Kurs der elften Jahrgangsstufe am Donnerstagabend zu einem Klavier-Konzert seines Musiklehrers Gábor Juhász in die Aula des Brackweder Gymnasiums eingeladen. Dort gab Juhász zwei der so genannten »Ungarischen Rhapsodien« sowie verschiedene Konzertetüden des deutsch-ungarischen Komponisten Franz Liszt zum Besten.

Fast sah es so aus, als sollte die Veranstaltung buchstäblich ins Wasser fallen. Doch Dr. Andreas Siekmann, stellvertretender Leiter des Gymnasiums, entschied sich schließlich trotz des Unwetters dafür, den Termin aufrecht zu erhalten. »In den Bielefelder Theatern finden die Vorstellungen heute Abend auch statt«, meinte Mittelstufen-Koordinatorin Marie-Luise aus dem Moore. »Wir sind also in guter Gesellschaft.«
»Im Vorfeld hatten wir knapp 150 persönliche Einladungen verschickt«, erzählte Sekretärin Monika Kurosch. »Es ist sehr schade, dass im Laufe des Tages ein Großteil der geladenen Gäste aufgrund des Wetters absagen musste«, ergänzte ihre Kollegin Ursula Keiperth. Die beiden dokumentierten den Abend auf Fotos und ließen das gesamte Konzert auf Video aufzeichnen, um den zurzeit erkrankten Schulleiter Dr. Dietrich Theißen auf dem Laufenden zu halten. »Er soll auch etwas davon haben«, so Keiperth.
Dem am Gymnasium als Romantiker bekannten Gábor Juhász kam die Idee für das Konzert spontan: »Ich übe diese Stücke sowieso und habe ein gewisses Repertoire, das ich mir für solche Gelegenheiten warm halte.« Von seinem außerordentlichen musikalischen Talent konnten sich die Besucher bei schulischen Veranstaltungen schon häufiger überzeugen.
Auch dass Musik-Unterricht in der Oberstufe trotz großen Theorie-Anteils nicht trocken sein muss, bewies Juhász bereits mehrmals mit seinen Kursen. So entstand vor zwei Jahren ein kurzer Film im Musik-Kurs des diesjährigen Abitur-Jahrgangs, der eine Symbiose aus Brechts »Dreigroschenoper« und der Fernsehserie »Das A-Team« darstellen sollte.
Im Musik-Unterricht lernten die Elftklässler den Komponisten Franz Liszt in den Wochen vor dem Konzert gut kennen. »Liszts Technik überforderte die damaligen Klaviere«, berichtete Liisa Figge, die zusammen mit Nicolas Kube zwischen den Rhapsodien und Konzertetüden allerlei interessante Informationen zu Liszts Leben vortrug. Bei Konzerten, heißt es, habe sich Liszt deshalb gleich zwei Flügel auf die Bühne stellen lassen. »Einmal zertrümmerte er jedoch beide Flügel, so dass während der Pause zwei weitere herangebracht werden mussten«, erzählte Figge.
Eine Neuauflage des Konzertes ist angedacht. Dr. Siekmann sieht die Veranstaltung sogar als Auftakt einer möglichen Reihe klassischer Konzerte am Gymnasium.

Artikel vom 22.01.2007