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Positiv in
die Zukunft
blicken

Optimismus kann man lernen

Von Jörg Löhr
Augsburg (WB). Die Deutschen sind Weltmeister. Leider nicht nur im Export und im Umweltschutz - nein, auch in Sachen Pessimismus. Unsere europäischen Nachbarn blicken im Vergleich weitaus fröhlicher in die Zukunft. Haben sie mehr Grund dazu? Wohl kaum.

Nach Meinung vieler Forscher ist es tatsächlich weder die Menge noch die Tiefe von Misserfolgen oder schwierigen Rahmenbedingungen, die aus Menschen Pessimisten machen. Optimisten erleben ebenso viele Niederlagen und Tragödien wie Pessimisten, doch sie bewältigen sie anders - vielmehr besser. Wenn sie sich und anderen ein gutes neues Jahr wünschen, dann glauben Optimisten an das eigene Potenzial und daran, dass jeder Mensch in der Lage ist, sein Leben aktiv gestalten zu können. Pessimisten neigen eher dazu, jede Veränderung als bedrohlich zu empfinden, oft zweifeln sie auch an den eigenen Fähigkeiten und räumen sich selbst kaum Gestaltungsmöglichkeiten ein.
Die Macht unserer Gedanken kann Spaß, Optimismus oder Begeisterung in uns wecken, aber ebenso auch Furcht, Lustlosigkeit, Ärger und Antriebsschwäche. Wir können die Energie lenken - sie fließt dahin, wohin wir denken. Mit mentalen Techniken können wir Gedanken und Gefühle steuern - über unser Unterbewusstsein.
Doch Vorsicht: Dies ist kein Plädoyer für Zweckoptimismus! Natürlich müssen im Vorfeld Risiken abgewogen werden. Aber wir können an ein Projekt, eine Aufgabe mit Kraft, Mut und Optimismus herangehen, oder in der Erwartung, dass ohnehin alles schief geht. In letzterem Falle werden wir uns wohl kaum zu 100 Prozent einsetzen!
Optimistisch in die Zukunft zu blicken bedeutet auch, Herausforderungen aktiv anzunehmen und sich Ziele zu setzen. Darunter fallen auch so klassische Vorsätze wie im neuen Jahr mehr Sport treiben zu wollen oder ein paar Kilos abzuspecken. Solange wir nur in guten Vorsätzen verharren, werden wir nichts bewegen können. Erfolg setzt konkrete Ziele und konsequentes Handeln voraus.
In Studien wurde festgestellt: Alle Pläne, die wir innerhalb von 72 Stunden ins Handeln bringen, haben eine 90-prozentige Aussicht auf Erfolg. Wohlgemerkt: Wir müssen unsere Ziele nicht bis dahin erreicht, aber sehr wohl die Steine ins Rollen gebracht haben. Ideal ist ein Aktionsplan, in dem Ziele in konkretes Handeln umgesetzt und dann Schritt für Schritt verwirklicht werden.
Das Fazit: Optimismus kann man lernen. Wer sich fürs neue Jahr Ziele gesteckt hat, sollte an die »magische 72« denken und jetzt seinen persönlichen Aktionsplan erstellen. Auch die Unterstützung durch Freunde, Familie oder Kollegen kann helfen - darum frühzeitig Verbündete suchen!

Artikel vom 27.01.2007