Von Hessen nach Paderborn: Michael Beck hat den Schritt in die Selbstständigkeit nie bereut
Von Sabrina Beck Paderborn (WB). »Nach Paderborn zu kommen war die beste Entscheidung meines Lebens«, ist sich Michael Beck sicher. Der 41-Jährige wagte vor knapp acht Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit - und hat diesen nie bereut. Beck eröffnete am 13. Mai 1999 den »Bären-Treff« an der Grube 5 in Paderborn - ein Paradies für Fruchtgummi-Liebhaber.
In Kassel geboren und aufgewachsen, lebte und arbeitete der gelernte Koch zehn Jahre in Wiesbaden. »Dort bin ich zum ersten Mal in einem ÝBären-TreffÜ gewesen«, erinnert sich Beck. »Das Konzept hat mich sofort überzeugt, und ich wusste, dass ich einen solchen Laden eröffnen will.« Seine Heimatstadt sei als Standort für ihn nicht in Frage gekommen, gibt er offen zu und meint schmunzelnd: »Die Nordhessen sind manchmal ein schwieriges Völkchen.« Schwierig oder nicht - der frisch gebackene Geschäftsmann wollte »in der Nähe bleiben« und fand so seinen Weg an die Pader. »Ich kannte Paderborn damals überhaupt nicht, habe mich aber schnell zu Hause gefühlt«, beschreibt er seine erste Zeit in der Domstadt. Mittlerweile hat er sich eingelebt und möchte auch nie wieder weg. »Ich mag das Flair hier. Außerdem ist das kulturelle Angebot für die Größe der Stadt unglaublich groß.« Ganz besonders freut der Wahl-Paderborner sich in jedem Jahr auf die Libori-Kirmes. »Stammkunden fragen mich schon Wochen vorher, was die Libori-Spezialität sein wird. Jeden Sommer gibt es nämlich eine ganz besondere neue Sorte, die wir exklusiv schon auf Libori verkaufen dürfen, während sie bundesweit erst etwa zwei Wochen später in den Regalen meiner Kollegen steht.« Die »Libori-Spezialität« ist meist genau so schnell ausverkauft wie es im Winter die Glühweinsterne sind. »Saisonprodukte sollen bei uns Saisonprodukte bleiben«, stellt Michael Beck klar. »Wenn es sie das ganze Jahr über zu kaufen gäbe, wären sie irgendwann nichts Besonderes mehr.« Mehr als 80 verschiedene Fruchtgummi-Sorten in allen erdenklichen Farben, Formen und Geschmacksrichtungen gibt es im »Bären-Treff« zu kaufen, außerdem Fruchtsaft-Bärchen ohne Farbstoff, Diabetiker-Bärchen ohne Zucker, Vegetarier-Bärchen ohne Gelatine und original holländisches Laktritz. »Wir sind ein Fachgeschäft«, unterstreicht der Inhaber. »Unsere Ware zeichnet sich durch Qualität und Frische aus.« Und der Kunde kaufe auch nicht »den Bären im Sack«, denn er habe Gelegenheit zum Probieren. Michael Beck identifiziert sich mit seinem Geschäft. »Selbst privat bin ich für viele nur noch der Gummibären-Mann«, meint er lachend. Er liebe es, mit Menschen zu arbeiten und seine Kunden seien auch meist gut gelaunt, »schließlich sprechen Gummibärchen die Seele an«. Doch er weiß auch: »Erfolg fliegt einem nicht einfach in den Schoß. Man braucht ein gutes Konzept, einen durchdachten Business-Plan und fachliches Knowhow. Der Service am Kunden muss im Vordergrund stehen, und qualitativ hochwertige Ware ist das A und O.« Sein Erfolg ist das Ergebnis harter Arbeit. Auch Michael Beck hatte nicht vom ersten Tag an einen festen Kundenstamm, musste den Paderbornern seine Bärchen erst einmal schmackhaft machen. Er hat nicht aufgegeben und von der Erfahrung seiner Kollegen profitiert, die ihm gerne den einen oder anderen Rat gaben. »Es dauert ein bis drei Jahre, bis man sich etabliert hat«, weiß Beck heute. »Dann geht es erst richtig los.« Der Geschäftsmann blickt positiv in die Zukunft. »Die allgemeine wirtschaftliche Lage ist sicher nicht die beste, aber Sorgen mache ich mir nicht. Auch in schlechten Zeiten gönnen die Menschen sich gern etwas. Meine Gummibärchen sind der kleine Luxus des Alltags!«
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